Zusammenfassung
Das Jahr 1953 markiert einen Wendepunkt in der DDR-Geschichte. Wie 1956 im Falle Ungarns dokumentierte sich die Befindlichkeit des kommunistischen Einparteisystems nach dem Abschluß der unmittelbaren Aufbauphase im Aufstand der Bevölkerung gegen die herrschende Elite. Die Funktionalitätskosten der kommunistischen Herrschaft überstiegen bereits vier Jahre nach der Gründung der DDR die verfügbaren ideellen und materiellen Ressourcen der SED. Mit Hilfe der systemtheoretischen Analyse kann die Begründung noch weiter präzisiert werden: Das Fähigkeitsprofil des politischen Systems der DDR, mit seiner signifikanten Ausprägung von Kontrolle, gezielter Beeinflussung und geplanter Ressourcenentnahme aus Wirtschafts- und Sozialsystem, hatte angesichts der entstehenden Kosten zum Aufbau eines Krisenpotentials geführt, das nach dem offiziellen Eingeständnis der Führung, Fehler gemacht zu haben, aktiviert wurde. Als Folge stellte der Volksaufstand von 1953 als Systemkrise die Existenz der DDR grundsätzlich in Frage.
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Ehrhart, C. (1998). Versuche zur Senkung von Funktionalitätskosten im Rahmen des kommunistischen Einparteisystems — Reformzyklen in der DDR: 1953 bis 1989. In: Transformation in Ungarn und der DDR. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83310-5_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13175-7
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