Zusammenfassung
Wie auch immer wir die zukünftige Entwicklung des industriegesellschaftlichen Naturverhältnisses sehen, der auf die menschlichen Gesellschaften zukommende historische Einschnitt wird tiefgreifend werden: Eine Reform des Industriesystems in eine nachhaltige Ökonomie der Reproduktion ist die optimistische Vision davon, wohin der Weg, den die Industriegesellschaft eingeschlagen hat, führen könnte. Dem gegenüber steht die pessimistische Vorstellung von einer “Null-Variante” für die anthropogenen Lebensgemeinschaften auf der Erde als einer womöglich nicht viel weniger wirklichkeitsnahen Vision. Die Industriegesellschaft ist ein Naturverhältnis von bisher einzigartiger Qualität eingangen: Indem sie sich durch ihre ökonomische Entwicklung hindurch physisch mit der ökologischen Natur verbunden hat, hat sie unbewußt die Natur zu ihrer “eigenen” — zu einer sozialen Natur gemacht. Das ökonomische Bewußtsein von dieser Verbindung aber führt aus dem Industriesystem wieder heraus, weil sich darin der spezifisch industrieökonomische Bruch zwischen Produktion und Reproduktion überwindet.
“Es ist schon viel gewonnen, wenn das Streben, die Natur vollständig zu begreifen, zur Sehnsucht sich veredelt, zur zarten, bescheidenen Sehnsucht, die sich das fremde (...) Wesen gern gefallen läßt, wenn sie nur einst auf vertrauteren Umgang rechnen kann.”
Novalis
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Hofmeister, S. (1998). Ausblick: Die Wiederentdeckung der Reproduktion. In: Von der Abfallwirtschaft zur ökologischen Stoffwirtschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83302-0_5
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