Zusammenfassung
Schon längst sind es nicht mehr die Umweltbewegung und ihre Organisationen allein, die öffentlich über Umweltthemen und -probleme argumentieren und diskutieren. Die Umweltfrage hat sich als Thema des öffentlichen Diskurses etabliert und wird von den verschiedensten gesellschaftlichen Akteuren, auch von den (ursprünglichen) Gegnern der Umweltbewegung kommuniziert. Auf Seiten der Industrie ist es vor allem die chemische Industrie, die sich seit Mitte der 80er Jahre in wachsendem Maße im Umweltdiskurs engagiert. Ökologische Kommunikation der chemischen Industrie ist Teil eines übergreifenden Wandels der öffentlich-keitsgerichteten Kommunikation der Unternehmen und Verbände dieses Industriesektors, der in einem kausalen Zusammenhang mit der Karriere der sogenannten »neuen« Issues wie des Umweltthemas und Fragen der sozialverträglichen Technikgestaltung steht. Die veränderte externe Kommunikation, die sich unter anderem durch eine zentrale Stellung der ökologischen Thematik auszeichnet, stellt eine Antwort auf eine veränderte sektorale bzw. Unternehmens-Umwelt dar. Ihr vorrangiges Ziel ist die Legitimierung industriellen Handelns unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und Anforderungen.
Die Aktivitäten der Industrie werden stärker in Frage gestellt und politisiert. Um so wichtiger ist es, daß die Branche selbst ihre Aktivitäten, Entscheidungen und Aussagen in einen allgemeinen politischen Rahmen stellt. Die aktuelle gesellschaftspolitische Diskussion in der Öffentlichkeitsarbeit der chemischen Industrie schafft diesen Rahmen.... Die Öffentlichkeitsarbeit der Chemie ist »politischer« geworden. (Ambivalente Chemie 1991: 14)
Sociology reflexively structures its subject matter which itself has learned to think sociologically. (Giddens 1984:43)
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Dreyer, M. (1997). Die Kommunikationspolitik der chemischen Industrie im Wandel. In: Ökologische Kommunikation in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83299-3_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83299-3_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13152-8
Online ISBN: 978-3-322-83299-3
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