Zusammenfassung
Der Beitrag soll überblicksartig die strategisch wichtigsten Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung charakterisieren. In einem vorgeschalteten ersten Abschnitt wird zunächst auf die Frage eingegangen, wie weit es möglich ist, zwischen “Prävention“und dem neueren Konzept der “Gesundheitsförderung“eindeutige Grenzen zu ziehen. Es wird die These vertreten, daß sich trotz der eindeutig unterschiedlichen Grundorientierungen zwischen Prävention und Gesundheitsförderung keine klare Trennungslinie ziehen läßt. Der folgende zweite Abschnitt behandelt vier präventive Strategien, die sich aus dem Risikofaktoren-Modell heraus bis hin zur Gesundheitsförderung im weit verstandenen Sinne entwickelt haben. Unterscheiden lassen sich hiervon die im dritten Abschnitt dargestellten Ansätze der Präventiv-Medizin und prädiktiven Medizin, die der Kompetenz und Trägerschaft der Ärzteschaft zugeordnet werden. Im vierten Abschnitt werden die Entwicklungstendenzen und Konkurrenzbeziehungen zwischen den biomedizinischen und sozialen Ansätzen polarisierend herausgearbeitet. Es wird festgestellt, daß die Durchsetzungschancen des medizinischen Modells deutlich besser sind als die insbesondere von der neuen Public Health-Forschung gestützten Ansätze der Gesundheitsförderung und Prävention.
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Trojan, A., Stumm, B., Süß, W. (1997). Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung. In: Hazard, B.P. (eds) Humanökologische Perspektiven in der Gesundheitsförderung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83297-9_7
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