Zusammenfassung
Die Erosion des traditionellen Verbändestaates zeigt sich nicht nur anhand der „exit-option“ vieler Großunternehmen im Hinblick auf die Steuern, sondern auch an den Organisationsproblemen der traditionellen und für das konsensorientierte „Modell Deutschland“ zentralen Tarifverbände. Die sozialintegrativen Leistungen gerade intermediärer Verbände werden sowohl in den Strategien der großen Konzerne, die vermehrt an den Verbänden vorbei auf die Politik einwirken, als auch generell in neoliberalen Strategien nicht mehr anerkannt bzw. man glaubt, auf die Probleme der sozialen Integration durch gesellschaftliche Verbände keine Rücksicht mehr nehmen zu müssen. Die stabilisierende und in der Bundesrepublik jahrzehntelang zu einem Abbau sozialer Ungleichheiten beigetragene konsensorientierte Strategie der Sozialpartnerschaft wird als überholt abgelehnt und durch markante politische Äußerungen heruntergespielt:
„Wir sind als Korporativsten geendet — mit vielen großen, lauten Gruppen, an vielen Runden Tischen, Befindlichkeiten suchend, unfähig zu Auseinandersetzung, unwillig für Entscheidungen, mutlos für einen Sprung zu neuen Ufern“ (Walter 1997: 86).
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Heinze, R.G. (1998). Resümee: Fragmentierte Gesellschaft und blockierte Politik?. In: Die blockierte Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83292-4_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83292-4_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13089-7
Online ISBN: 978-3-322-83292-4
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