Zusammenfassung
Der Wind hat sich nicht nur hinsichtlich der Bewertung des Systems industrieller Beziehungen in Deutschland gedreht. Auch der Wohlfahrtsstaat ist in das Visier einer neoliberalen Erneuerungsstrategie geraten. Die Reform des Sozialstaates, in den 70er und 80er Jahren ein Thema der sozialwissenschaftlichen Debatten, wird nun allerdings in verkürzter Form in der neoliberalen Deregulierungsdiskussion propagiert und auch auf der tarifpolitischen Ebene von den Arbeitgeberverbänden gefordert (vgl. etwa Murmann 1996). Während die sozialwissenschaftlichen Diskussionsbeiträge um die Krise und neue Perspektiven des Sozialstaates aus den 80er Jahren (vgl. die Beiträge in Heinze et al. 1987 sowie zusammenfassend Heinze et al. 1988) nicht bis zu den verantwortlichen politischen Akteuren durchdrangen, werden die neuen Töne genau wahrgenommen. Die enge Verbindung mit der Standortdebatte dürfte maßgeblich dafür sein, daß die Warnungen vor einem angeblich zu teuren und „überbordenden“ Sozialstaat so deutlich Spuren hinterlassen haben.
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Heinze, R.G. (1998). Der überlastete und passive Wohlfahrtsstaat. In: Die blockierte Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83292-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83292-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13089-7
Online ISBN: 978-3-322-83292-4
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