Vorwort

Zusammenfassung

Die Einführung des dualen Rundfunksystems 1984 markiert eine grundlegende Veränderung der deutschen Medienlandschaft. Zehn Jahre duales Rundfunksystem waren bislang Anlaß für eine Reihe von Rückblicken, die medienpolitische, wirtschaftliche, technische und rechtliche Rahmenbedingungen thematisierten.¹ In einer Vortragsreihe an der Ruhr-Universität Bochum stellten Programmverantwortliche der kommerziellen Anbieter ihre unternehmerischen Zielsetzungen und ihre Beurteilung der bisherigen Entwicklung ihrer Sendeanstalten vor.² Der Band liest sich wie eine ammlung von Werbebroschüren der kommerziellen Anbieter. Die Rekonstruktion der Programmentwicklung beschränkte sich auf die empirische Erhebung der Programmanteile kommerzieller und öffentlich-rechtlicher Programmanbieter u.a. durch die jährlichen Erhebungen von Udo Michael Krüger³, der den Bereich der qualitativen Programmentwicklung anhand einzelner Sendeformen untersuchte. Für das Jahr 1992 haben Ralf Hohlfeld und Gernot Gehrke eine empirische Analyse der Programmanteile von ARD, ZDF, RTL und SAT.1 vorgelegt.⁴ Wie sich Struktur und Erscheinungsbild der Fernsehprogramme von 1984 bis 1994 verändert haben, will der vorliegende Band mit der Rekonstruktion der spezifischen Programmentwicklung einiger ausgewählter kommerzieller Sendeanstalten beschreiben. Es gilt die Umrisse, die besonderen Eigenschaften der Fernsehprogramme zu erfassen. Neben den Marktführern RTL, SAT.1 und Pro7 werden das erste Spartenprogramm für Musik MTV, DSF (ehemals Tele5) VOX und, als innovative Trends setzender Produzent von kulturellen Rahmenprogrammen für RTL und SAT.1, Kanal 4 in ihrer Entwicklung von 1984 bis 1994 vorgestellt.