Zusammenfassung
In der Entwicklung der staatlichen Verwaltung und jener der Gemeinden gibt es viele Gemeinsamkeiten. Das ist auch nicht verwunderlich, weil die erstere die letztere in erheblichem Umfange mitbestimmt und die letztere in Organisation und Inhalten von einem erkennbaren Bemühen um Vereinheitlichung geprägt ist. Zugleich bestehen grundlegende Unterschiede: In allen Gemeinden muß der Bedarf an Koordination zwischen den oft in ihren Intentionen und ihrer Fachlichkeit auseinanderstrebenden Ämtern und Organisationseinheiten vor Ort und unter den Aspekten der örtlichen Gegebenheiten befriedigt werden. Das kann die Verwaltungsspitze im Übermaß beanspruchen, bewahrt ihr in vielen Fällen aber noch immer einen Überblick, wie ihn im staatlichen Bereich allenfalls der Chef einer homogenen Behörde, nicht aber ein Regierungspräsident und schon gar nicht ein Regierungschef haben kann. Weiter ist es in Staat und Gemeinde — hier mit größenbedingten Unterschieden — zur Politisierung und einem m.E. völlig überdehnten Parteieinfluß gekommen. Die Wirkungen sind aber im kommunalen Bereich anders als im staatlichen, was teils mit der größeren Ortsnähe und damit Bodenhaftung der lokalen Politik zusammenhängt und teils mit dem besonderen Politikmuster, das sich ergibt, wenn Politik legitimerweise zugleich Verwaltung ist und als solche der Aufsicht unterliegt. Deshalb kann der lokale Politikeinfluß unmittelbarer und penetranter sein und zur ‘fraktionsunmittelbaren Verwaltungsführung’ werden, aber dennoch berechenbarer bleiben als der auf die Staatsverwaltung einwirkende.
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Literatur
Zu diesem Thema liegt aus Bielefeld eine Dokumentation vor, die zugleich als Ausstellungskatalog diente: G. Wagner,Wohnraum für alle. Der Soziale Wohnungsbau in Bielefeld 1950–1990. 1991.
Eine anschauliche Darstellung der Stadterweiterung gibt H. Nordsiek in: Stadt Minden (Hrsg.), Minden. Zeugen und Zeugnisse seiner städtebaulichen Entwicklung. Minden 1979; zur Lage 5 In Herford waren 1960 auf je 1.000 Einwohner 91 Kraftfahrzeuge zugelassen, 1970 waren es 223. Vgl. Herford 3, S. 130.
Vgl. B. Grabow/D. Henckel,Kommunale Wirtschaftspolitik, in: R. Roth/H. Wollmann 1994, S. 424ff.
Vgl. dazu H. Koestering,Die Gebiets-und Funktionalreform in NRW, in: F.G. Schwegmann 1990, S. 66ff.
Vgl. G. Wolf,Wechselseitige Beeinflussung von gesamtwirtschaftlicher Entwicklung und öffentlichem Haushalt. Ein Vergleich der Erfahrungen aus den Jahren 1970 bis 1985 im Vereinigten Königreich und in der Bundesrepublik Deutschland. 1986 (Schriftenreihe des Bundesministeriums der Finanzen Heft 37).
Vgl. H. Mäding ( Hrsg. ), Haushaltsplanung — Haushaltsvollzug — Haushaltskontrolle. 1987.
Dazu ebenda und N. Diederich u.a.,Die diskreten Kontrolleure. Eine Wirkungsanalyse des Bundesrechnungshofs. 1990.
Vgl. dazu H. Mäding, Kommunalfinanzen in Deutschland im säkularen Vergleich 1881/1981 unter besonderer Berücksichtigung der Investitionen. Vortrag während des 2. Kolloquiums für vergleichende Städtegeschichte ‘Investitionen der Städte im 19. und 20. Jahrhundert’. Münster 1995.
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW,Kreisstandardzahlen 1993. (Düsseldorf) 1993, S. 104f.
Vgl. H. Karrenberg/E. Miinstermann, Kommunale Finanzen, in: R. Roth/H. Wollmann 1994, S. 194ff.
H. Treiber, Von der Programm(entwicklungs)-Forschung zur Netzwerkanalyse. Ein Literaturbericht, in: W. Hoffmann-Riem/E. Schmidt-Aßmann (Hrsg.), Innovation und Flexibilität des Verwaltungshandelns. 1994, hier S. 378.
Ich entschuldige mich an dieser Stelle dafür, daß ich wegen der Lesbarkeit immer nur die auf 50 Vgl. G. Schmidt-Eichstaedt,Die Kommunen zwischen Autonomie und (Über-)Regelung durch Bundes-und Landesrecht sowie durch EG-Normen, in: R. Roth/H. Wollmann 1994, S. 93ff., hier S. 106.
H. Wollmann,Verwaltungsmodernisierung: Ausgangsbedingungen, Reformanläufe und aktuelle Modernisierungsdiskurse, in: C. Reichardt/H. Wollmann (Hrsg.), Kommunalverwaltung im Modernisierungsschub? 1995, hier S. 5.
Vgl. H.J. von der Heide Stellung und Funktion der Kreise, in: R. Roth/H. Wollmann 1994, S. 109ff. und insgesamt Der Kreis 1972ff.
Vgl. H. Hacker,Die Kreisumlage, in: Der Kreis, Band 21976, S. 357ff.
Vgl. dazu schon 1984 E. Pappermann,Die kommunale Selbstverwaltung in Nordrhein-Westfalen, in: Nordrhein-Westfalen-Landeskunde, hier S. 192ff.
Vgl. J.J. Hesse/A. Benz,Die Selbstverwaltungsaufgaben der Kreise. Gutachten für den Deutschen Städte-und Gemeindebund. 1987 (vervielfältigt).
Vgl. E. Mäding Die innere Organisation der Kreisverwaltung, in: Der Kreis 1972, S. 186.
Vgl. E. Laux,Die administrative Funktion des Kreises, in: Der Kreis 1972, S. 93ff. und allgemein Der Kreis Band 2, 1976.
Vgl. D. Kiihn, Kommunale Sozialverwaltung. Eine organisationswissenschaftliche Studie, 1985.
Vgl. G. André 1994, G. Roth 1996 und D. Grunow,Sozialverwaltung als Typus kommunaler Verwaltung, in: H. Heinelt/H. Wollmann (Hrsg.), Brennpunkt Stadt. Stadtpolitik und lokale Politikforschung in den 80er und 90er Jahren. 1991, S. 128. Im Text ist von der Sozialverwal95 Bevölkerungsprognose 1988 bis 2005/2020.
Zur Nachkriegsentwicklung vgl. z.B. C.L. Krug von Nidda,Entwicklungstendenzen und gegenseitige Beziehungen der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege in Deutschland in der Epoche des Übergangs von der Armenpflege zur Fürsorge, in: Deutscher Verein für Off. und private Fürsorge (Hrsg.), Beiträge zur Entwicklung der deutschen Fürsorge. 75 Jahre Deutscher Verein. 1955, S. 133ff.
Beide Zitate aus G. Roth,Alterssozialpolitik im Sektor kommunaler Sozialverwaltung: Strukturen der Entwicklung von Aufgaben und Organisation, in: Sozialverwaltung und Altenpolitik — Ergebnisbericht eines von T. Ellwein geleiteten Forschungsprojektes. (Konstanz) 1995, S. 9ff., hier S. 39.
R. Pitschas,Die Infrastruktur sozialer Dienste als Wirkungsbedingung der Sozialrechtsentwicklung, in: Vierteljahresschrift für Sozialrecht 1990, S. 3.
Die vorstehenden Zahlen sind entnommen aus: Institut der Deutschen Wirtschaft,Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Ausgabe 1995, hier Tabellen 22 und 74ff.
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Ellwein, T. (1997). Verwaltungsentwicklung in den Gemeinden und ihren Verbänden. In: Der Staat als Zufall und als Notwendigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83257-3_10
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