Zusammenfassung
Ausgangspunkt dieses Workshops war das allgemeine Problem der Integration und Kommunikation in einer größer und komplexer werdenden Gesellschaft (Stichwort: Weltgesellschaft). Wir beobachten heute, wie Menschen immer weitere Entfernungen überwinden und dabei immer zufalligere Bekanntschaften machen. Gleichzeitig haben sie sich in ihren Beziehungen immer weniger zu sagen. Der größte Teil dieser neuen Erfahrungen entsteht im Rahmen von Organisationen. Organisationen und nicht Individuen, Gesellschaften oder Nationen sind die neuen globalen Akteure. Hier stellt sich die Frage, wie und unter welchen Bedingungen der gesellschaftliche Zusammenhalt (Kohäsion) noch möglich ist. Durch Ausdifferenzierung beziehungsweise Verselbständigung von Aktivitäten wird die Wahrscheinlichkeit von Kommunikation und damit auch von Kohäsion geringer, anderseits nimmt sie aber auch wieder zu. Sie wird geringer, indem sich Individuen, Organisationen und Teile von Organisationen spezialisieren. In der Regel wird in diesem Prozeß ein eigenes Sinnsystem, eine eigene Kultur ausgebildet. Grundsätzlich ist dadurch der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet. Andererseits greifen diese immer spezialisierteren Einheiten über die Grenzen ihrer eigenen Gesellschaft hinaus, um Ressourcen zu akquirieren und/oder Abnehmer für ihre Leistungen zu finden. Aber auch wenn sie ihr Tätigkeitsfeld auf die eigene Gesellschaft beschränken, müssen sie zunehmend mit anderen Organisationen in Austauschbeziehungen treten, um ihre Existenz zu sichern. Folgerung: Die sich sachlich ausdifferenzierende und gleichzeitig räumlich expandierende Gesellschaft braucht Eigenschaften beziehungsweise Mechanismen, die ein Mindestmaß an Kohäsion als Voraussetzung von Spezialisierung und Expansion gewährleisten.
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Literatur
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Langer, J. (1997). Anschlußfähigkeit von Organisationen. In: Meleghy, T., Niedenzu, HJ., Preglau, M., Traxler, F., Schmeikal, B. (eds) Soziologie im Konzert der Wissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83248-1_25
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