Skip to main content

Probleme der Mikrophysik

  • Chapter
  • 121 Accesses

Part of the book series: Wissenschaftstheorie Wissenschaft und Philosophie ((WWP,volume 2))

Zusammenfassung

Als der Formalismus der elementaren Quantentheorie konzipiert wurde, war es unklar, wie er sich mit der Erfahrung in Verbindung bringen ließ und welche anschauliche Vorstellung man mit seiner Anwendung verknüpfen sollte. „Der mathematische Apparat der … Theorie“, schreibt Heisenberg über dieses Stadium1, „lag … Mitte 1926 in seinen wichtigsten Teilen fertig vor, doch die physikalische Bedeutung war noch äußerst unklar.“ Es gab eine Reihe verschiedener Deutungen, deren jede sich aber im Laufe der Zeit als unbefriedigend erwies. Nur die Vorstellungen von Niels Bohr und seinen Mitarbeitern, die etwas später systematischer dargestellt wurden und dann den Namen „Kopenhagener Deutung“2 erhielten, schienen die meisten der Probleme zu lösen, an denen ihre Konkurrenten gescheitert waren. Diese Deutung wurde schließlich von der großen Mehrheit der Physiker angenommen, darunter auch einigen derer, die vorher philosophische Einwände gegen sie erhoben hatten3. Etwa von 19304 (oder eher von etwa 19355) bis 1950 war die Kopenhagener Deutung die Mikrophilosophie, und die Einwände einiger weniger Gegner, vor allem von Einstein und Schrödinger6, wurden immer weniger ernst genommen.

Descartes, der mir auf den Ruhm Galileis eifersüchtig gewesen zu sein scheint, hatte den Ehrgeiz, als Urheber einer neuen Philosophie zu gelten, die anstelle des Aristotelismus an den Hochschulen gelehrt werden sollte. Er brachte seine Vermutungen als Wahrheiten vor, beinahe, als ließen sie sich dadurch beweisen, daß er sie beeidete. Er hätte sein System der Physik als einen Versuch vorstellen sollen, zu zeigen, was man in dieser Wissenschaft als wahrscheinlich vermuten könne, wenn lediglich die Grundsätze der Mechanik zugelassen werden: das wäre wahrlich verdienstvoll gewesen; doch er ging weiter und behauptete, die exakte Wahrheit gefunden zu haben, womit er die Entdeckung echten Wissens sehr behindert hat. Huyghens

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   49.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Vgl. D. Böhm, “Quantum Theory in Terms of Hidden Variables”, Phys. Rev. 85 (1951), S. 166 ff.

    Google Scholar 

  2. H. Butterfield, The Origins of Modern Science, London, 1957, S. 80. Dieses Buch enthält eine sehr wertvolle Darstellung der Rolle der experimentellen Methode im 17. Jahrhundert.

    Google Scholar 

  3. D. Böhm, Causality and Chance in Modern Physics, London, 1957.

    Google Scholar 

  4. Vgl. D. Böhm, Causality and Chance in Modern Physics, London, 1957, Kap. 4.

    Chapter  Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1981 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig

About this chapter

Cite this chapter

Feyerabend, P.K. (1981). Probleme der Mikrophysik. In: Probleme des Empirismus. Wissenschaftstheorie Wissenschaft und Philosophie, vol 2. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83165-1_19

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-83165-1_19

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag

  • Print ISBN: 978-3-528-08412-7

  • Online ISBN: 978-3-322-83165-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics