Zusammenfassung
In der Bundesrepublik Deutschland gilt insbesondere die Deutsche Bundesbank als Garant des klassischen wirtschaftspolitischen Ziels der Preisstabilität bzw. der Preisniveaustabilität. Volkswirtschaftspolitiker bzw. Volkswirtschaftstheoretiker definieren das Preisniveau einer Volkswirtschaft für eine abgelaufene Periode in der Regel als gewichtetes arithmetisches Mittel aller gezahlten Einzelpreise, wobei eine Gewichtung über die ökonomische Bedeutung (etwa die Mengen oder den Umsatz) der jeweiligen Güter, Dienstleistungen oder Forderungen erfolgen soll. Der Geldwert ist dann der reziproke Wert des Preisniveaus. Preisniveaustabilität oder Geldwertstabilität liegt immer dann vor, wenn das gewichtete arithmetische Mittel aller Einzelpreise im Zeitablauf annähernd konstant bleibt. Eine derart umfassende Definition des Preisniveaus ist für den Wirtschaftsstatistiker und auch für den Wirtschaftspolitiker wenig operational. Einmal ist es praktisch unmöglich, alle Faktor- und Produktpreise statistisch zu erfassen, und zum anderen kann (auch unter sozialpolitischen Gesichtspunkten) kaum von einer erfolgreichen Politik der Preisniveaustabilität gesprochen werden, wenn bei einem konstanten Preisniveau Preissteigerungen der Konsumgüter etwa durch sinkende Geldlöhne kompensiert werden. Aus wirtschaftsstatistischen und wirtschaftspolitischen Gründen ist es deshalb notwendig, die Preisentwicklung nur in Teilbereichen der Volkswirtschaft und nur für “typische” Waren und Dienstleistungen zu beobachten. Eine Mittelwertbildung kann dann in der Form von Preisindexzahlen erfolgen, wobei in der Praxis der Laspeyres-Ansatz dominiert.
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© 1993 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Abels, H. (1993). Preise. In: Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistik. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82943-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82943-6_6
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-63895-1
Online ISBN: 978-3-322-82943-6
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