Zusammenfassung
Die Kosten und die Komplexität von F & E-Vorhaben, der rasche technologische Wandel und die sinkenden Produktlebensdauern treiben Unternehmen, die auf Innovationen aus der eigenen F&E setzen, in einen schier unauflösbaren Zwiespalt. Denn zwei fundamentale Dilemmata schränken die Erfolgsaussichten von Innovationen, die auf technologischen Eigenentwicklungen beruhen, erheblich ein:
-
Das Dilemma des Technik-Spitzenreiters: Das Bemühen, eine technologische Führungsposition erfolgreich zu behaupten, verleitet Firmen dazu, sich auf Binnenaktivitäten zu fokussieren — und schwächt Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen hinsichtlich derjenigen Technik- und Marktfaktoren, die die Produktentwicklung leiten sollten.
-
Das Organisationsdilemma der Innovation: Die kreative Entwicklung neuer Techniken erfordert kleine und bewegliche Organisationsstrukturen, die schnelle Innovation hingegen eine schlagkräftige und stabile Organisation. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß Unternehmen, die beides — kreative Erfindungen und rasche Innovation — erreichen wollen, angesichts der gegensätzlichen Anforderungen scheitern.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Canon beispielsweise konnte 1996 seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 56 Prozent auf umgerechnet 1,7 Milliarden DM vor Steuern steigern.
Vgl. Prahalad, C., Hamel, G.: The Core Competence of the Corporation; in: Harvard Business Review, May-June 1990, S. 79–91.
Vgl. Kline, J., Edge, G., Kass, T.: Skill-Based Competition Journal of General Management; Vol. 16, No. 4, S. 1–15.
Vgl. Womack, J., Jones, D., Roos, D.: The Machine that Changed the World; New York 1990.
Vgl. Badaracco, J.: The Knowledge Link: How Firms Compete Through Strategic Alliances; Boston 1991.
Vgl. Allen, T.: Managing the Flow of Technology; Cambridge, Mass. 1977.
Vgl. Polyani, M.: Personal Knowledge: Towards a Post-Critical Philosophy; Chicago 1948.
Vgl. Burns, T., Stalker, G.: The Management of Innovation; London 1961.
Vgl. Mansfield, E.: The Economics of Technological Change; New York 1971.
Vergleichbar der Wertanalyse.
„Der Transfer von Forschern ist wie das Atmen: notwendig und natürlich zugleich. Es gibt starke Wechselwirkungen zwischen dem Sony-Forschungszentrum und der Produktion in Atsugi. Viele unserer Ingenieure beginnen ihre Karriere im Forschungszentrum, wo sie normalerweise drei Jahre in der Grundlagenforschung und mit Experimenten verbringen. Wir geben diesen Ingenieuren die Zeit, Forschung zu treiben. Selbst wenn das nicht in jedem Fall zu Resultaten führt, so ist es doch grundlegend für ihre Ausbildung und ihr Verständnis der Technologie“(Dr. Kikuchi, ehem. Forschungsdirektor der Sony Corp.).
In den Worten eines Verkaufsrepräsentanten von Sony in Tokio stellt er sich so dar: „Fünf Tage in der Woche haben wir Meetings mit den anderen Mitarbeitern aus der Marketing- und Verkaufsabteilung, auf denen wir Kundenreaktionen diskutieren, und an denen natürlich auch Entwicklungsingenieure teilnehmen. Der Projektleiter eines neuen Produktes kommt jedesmal zu uns, bevor sein neuestes Produkt eingeführt wird, und erklärt es uns. Nach der Einführung besucht er uns regelmäßig wieder und informiert sich über die Kundenreaktionen.“
„Bei Canon Inc. findet man nicht viele Absolventen von Management-Schulen: Wir schicken unsere Ingenieure statt dessen in die Planungs- und Marketingabteilungen, damit sie dort Erfahrungen sammeln. Danach sind diese Ingenieure sehr viel besser in der Lage, Marktkenntnisse in ein Team zu tragen“(Manager einer Geschäftseinheit bei Canon).
„In jedem F & E-Management ist der kritische Faktor sicherzustellen, daß Entwicklungsingenieure und Produktverantwortliche so oft wie möglich zusammenkommen, damit Kompetenz und Technologien sich in der ganzen Organisation ausbreiten“(Sony-Forschungsdirektor Kikuchi).
„Als ich noch in Frankreich forschte, fanden die größten Informationsverluste an den Übergängen von Forschung, Entwicklung und Produktion statt. Was mich bei Sony am meisten beeindruckt, ist, daß nicht nur das Produkt, sondern gleich das ganze Team aus der Forschung in die Produktion transferiert wird“(Dr. Le Bellégo, Forschungsleiter).
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1997 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Little, A.D. (1997). F & E-Vernetzung — das Geheimnis des Erfolgs. In: Little, A.D. (eds) Management von Innovation und Wachstum. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82822-4_16
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82822-4_16
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-322-82823-1
Online ISBN: 978-3-322-82822-4
eBook Packages: Springer Book Archive