Zusammenfassung
Die These: jede Organisation produziert auch personelle Ausfalle. Organisationsmitglieder, ehedem als begabt, qualifiziert und motiviert beurteilt und daher eingestellt, werden auffallig, weichen immer mehr von dem ab, was in der Organisation als normal gilt, und entwickeln sich zu „schwierigen Personen“. Dabei kommen die eher depressiv Gestimmten unter ihnen lange gut weg; als stille „Minderleister“ sind sie in den Nischen der Organisation verkrochen, verhalten sich meist ruhig und angepaßt und sind ihren Vorgesetzten allenfalls mitleidige Gesten wert. Zum Problem werden den Vorgesetzten und anderen Organisationsmitgliedern jene „schwierigen Personen“, die sich bezogen auf den jeweiligen Organisationskontext dramatischer in Szene setzen: Klatsch- oder Streitsüchtige, sich schroff abkapselnde Einzelgänger, Personen mit zwanghaften „Ticks“ oder anderen neurotischen Störungen, Personen, die in einem gleichsam hermetischen Code kommunizieren, nicht zuletzt die beachtlich große Gruppe der Alkohol- und Drogenabhängigen.
„… und der Bock soll all ihre Sünden mit sich in die Einöde tragen.“
(3. Mose 16,22)
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Literatur
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Berg, H.G. (1996). Die „schwierige Person“ in der Organisation. In: Die dynamische Organisation. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82793-7_21
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