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Thematische Ausweitung: Aufgaben und Anregungen

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Zusammenfassung

In Teil II wurde ein im Verlauf des Projektes sukzessive von IFOK entwickeltes und zur Diskussion gestelltes Modell zum gesellschaftlichen Umgang mit Nachhaltigkeit sowie exemplarische, konkrete Vorschläge zu dessen Umsetzung vorgestellt. Die Erarbeitung des Integrationsmodells, das in den Diskurs-Veranstaltungen auf breiten Konsens stieß, und die Entwicklung konkreter Bausteine zu seiner Umsetzug, bildeten den Schwerpunkt des Projektes „Bausteine für ein zukunftsfähiges Deutschland“. Entsprechend wurden dieser Sachverhalt auch intensiv auf den einzelnen Veranstaltungen diskutiert und weiterentwickelt.

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Literatur

  1. Siemens-Chef Heinrich von Pierer in: Der Spiegel 4/96.

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  2. Vgl. 3. Bausteine-Workshop, Abschlußdiskussion. Dort wurde auch angemahnt, daß bei einer Fortsetzung des Diskursprojekts mehr Ausländer beteiligt werden sollten.

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  3. Darauf wurde im Gesprächsforum „Technologietransfer“hingewiesen. Diesen Vertrauensvorschuß werden Unternehmen realistischerweise nur gewähren, wenn die Rahmenordnung eine hinreichende Erwartungssicherheit bezüglich der Eigentumsrechte erzeugt. Dies betrifft sowohl geistiges Eigentum wie technologisches Know-how. So war der mangelnde Schutz geistigen Eigentums eines der Haupthindernisse für die Aufnahme der VR China in die WTO (Holmes/Johnson/Kirkpatrick 1997: 132).

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  4. vgl. die verschiedenen Ratings beispielsweise von future e.V. (1996) oder die freiwilligen Gütesiegel zum Beispiel im Textilbereich.

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  5. Vortrag von Rüdiger Sielaff, Friedrich-Ebert-Stiftung auf dem 1. IG Chemie-Workshop „Innovation durch integrative Politik“am 27.September 1996 in Hannover.

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  6. Vgl. die Kampagne „Let’s go fair“der Erklärung von Bern und Terres des hommes Schweiz, die mehrere Markenhersteller dazu auffordern, „die wichtigsten Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation zu respektieren“(Neue Zürcher Zeitung vom 26. Februar 1997: „Kampagne für gerechte Herstellung von Turnschuhen).

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  7. Christian Koellreuter auf dem VCI-Workshop Globalisierung am 1.8./19.7.1996 in Mühlheim-Lämmerspiel; Schrumpf auf dem 3. IG Chemie-Workshop am 4.2.1997 in Bonn.

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  8. Diese Einschätzung findet sich auf dem 1. Bausteine-Workshop, auf dem VCI-Workshop Globalisierung und in verschiedenen Gesprächsforen. Ein Blick in die Literatur zeigt, daß aus verschiedenen Richtungen kommend, die verschiedenen Wissenschaftler diese Einschätzung teilen. 79 Süddeutsche Zeitung vom 22./23. Februar 1997: „Jeder vierte Mensch lebt in Armut“.

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  9. Vgl. dazu Daten und Diskussionen in: ZeitPunkte 1/97, „Die mageren Jahre. Deutschland in der Klemme zwischen Globalisierung und Sparzwang.“

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  10. Bei einer Reihe von Dienstleistungen globalisiert sich das Angebot zunehmend: „Die Buchhaltung der Swissair wird neuerdings in Bombay gemacht, und ein Ärztepool aus Washington beschäftigt einen Schreibpool in Bangalor“(Graham 1997).

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  11. Vortrag von Rolf Jungnickel, HWWA, auf dem VCI-Workshop „Globalisierung“am 18. und 19. Juli in Mühlheim-Lämmerspiel. Dieser Einschätzung wurde von den Teilnehmern nicht widersprochen.

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  12. Vgl. dazu auch die Diskussion um armuts- versus reichtumsinduzierte Umweltzerstörung, Simonis in: Aus Politik und Zeitgeschichte 1996.

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  13. Dabei sehen zum Beispiel Löbbe/Schrumpf (1995) durchaus erhebliche Wirkungen nationaler Politikunterschiede. So ließen sich 40 bis 50 Prozent der Differenzen in den Wachstumsraten der europäischen Regionen auf Unterschiede der nationalen Geld-, Finanz- und Infrastrukturpolitik zurückführen, die zu Unterschieden in der Ausstattung mit Humankapital, Infrastruktur, Umwelt und Wohnqualität führten. Bis jetzt gebe es daher im wesentlichen keinen Wettbewerb der Regionen, sondern der Nationalstaaten. Vgl. dazu Löbbe/Schrumpf 1995 und den Vortrag von Heinz Schrumpf auf dem IG Chemie-Workshop „Innovation durch Entwicklung von Regionen im internationalen Wettbewerb“am 4. Februar 1997 in Bonn.

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  14. Während häufig NGOs als „Repräsentanten des dritten Sektors“(zum Beispiel Bruckmeier 1997: 131) verstanden und zu ihnen nur nichtstaatliche und nichtwirtschaftliche Vereinigungen gezählt werden, gehören nach Lesart etwa der Vereinten Nationen auch Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften zu den NGOs (United Nations 1995).

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  15. Unter Allmendegüter werden Ressourcen verstanden, deren Nutzung ohne Entgelt allen offensteht, und die daher anfällig für einen Funktionsverlust durch Übernutzung sind. Klassische Beispiele dafür sind die Überweidung von Gemeindegrund oder die Verschmutzung von Gewässern (vgl. Ostrom 1990).

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  16. Information von Michael Windfuhr, Ruprechts-Karl-Universität Heidelberg, auf dem Gesprächsforum „Technologie- und Stabilitätstransfer“.

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  17. 1985 gründete eine Gruppe Schweizer Wirtschaftsführer eine Stiftung zur Förderung des Unternehmertums in Lateinamerikanischen Ländern. FUNDES arbeitet mit anderen regionalen Stiftungen zusammen und zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit von Kleinunternehmen beispielsweie durch Hilfe bei Investitionsentscheidungen, Betriebsführung und Kredithilfen zu verbessern.

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  18. Vgl. auch den Branchendialog zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft, dem Verband der Chemischen Industrie und der IG Chemie-Papier-Keramik zur „Stärkung des Chemiestandorts Deutschland durch Innovationen“— 1997 — als Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung der Beschäftigung.

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  19. vgl. hier vor allem Benz/Scharpf/Zintl 1992; Scharpf 1994; Grande 1994.

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  20. Ausführlich wird der Stellenwert des Bildungsbereiches für Innovationen und Beschäftigung im Kapitel 3.3 diskutiert, dort finden sich auch exemplarische Bausteine für Reformen in diesem Sektor.

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  21. Für den internationalen Raum bedeutet dies: die Verfahren der monarchisch-feudalen Epoche der Staatenwelt. Dies beinhaltet die Konzentration auf die Interaktion zwischen politischen Systemen unter gelegentlichem Einbezug der Wirtschaft (vgl. Czempiel 1993).

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  22. vgl. zum Begriff lernende Organisation vor allem Senge 1996; Garvin 1993; Nonaka 1991, Burgheim 1996.

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  23. „Learning by doing“— auf diesen Begriff brachte Arrow 1969 technischen Fortschritt in Produktionsprozessen. Der technische Fortschritt ¡st innerhalb dieses Ansatzes die Folge von Lerneffekten im Hinblick auf die Produktion von Investitionsgütern. Für unseren Zusammenhang ist an diesem Ansatz bedeutend, daß einerseits Lernen in einen direkten Zusammenhang mit technischem Fortschritt gebracht und andererseits der technische Fortschritt im Zusammenspiel mit den Akteuren auch außerhalb des eigentlichen Forschungs- und Entwicklungsbereichs erfolgt.

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  24. Knoblauch (1996: 103) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß das Zustandekommen von Innovation nicht nur eine Frage des Ortes der Innovationsgenerierung sein kann, sondern auch eine Frage des Zusammenspiels der Akteure, der Führung von Organisation, der Hierarchie in der Unternehmung, der Beteiligung an Lern- und Innovationsprozessen, der Kommunikation innerhalb der Organisation und der Funktionalisierung von Mitarbeitern.

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  25. Es handelt sich hierbei um eine Umfrage der Münchner Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner. Die Ergebnisse wurden im Handelsblatt, 27.09.96, Nr. 188 vorgestellt.

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  26. Prof. Dr. Alfred Kieser, Universität Mannheim, bei seinem Vortrag auf dem IG Chemie-Workshop „Innovation durch integrative Politik“am 27. September 1996 in Hannover.

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  27. Die Vermeidung von Umweltverschmutzung wurde in die Unternehmensplanung von 3M sowie in die Leistungsbeurteilung der Führungskräfte und Angestellten aufgenommen. Bis zum Jahr 2000 sollen die von 3M verursachten Schadstoffemissionen um 90 Prozent reduziert werden, der Weg dahin bleibt der Kreativität der Mitarbeiter überlassen. Die Umweltbelastung soll, wo immer möglich, an den Entstehungsorten vermieden werden, selbst wenn es die Gesetze (noch) nicht verlangen. Durch rasches Handeln kommt 3M so einer absehbaren öffentlichen Forderung nach und spart dadurch, daß es die Anlagen nach eigenem Zeitplan konstruieren und aufbauen kann, deutlich Kosten ein (Schmidheiny 1992).

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  28. 1985 initiierte der Waschmittelhersteller Procter & Gamble gemeinsam mit dem Institut für Europäische Umweltpolitik einen Gesprächskreis zum Thema „Waschen und Gewässerschutz“(WAGE) durch. Dabei handelte es sich um ein mehrfach iteratives Diskursverfahren zur Ermittlung vorhandener Konsens- und Dissenslinien. Einbezogen wurden neben Umweltverbänden und der Industrie auch Verbraucher, Wissenschaftler, Behörden und Gewerkschaften (Meister/Pinkepank/Staudacher 1996).

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  29. vgl. hierzu auch den Branchendialog zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft, dem Verband der Chemischen Industrie und der IG Chemie-Papier-Keramik und Erarbeitung gemeinsamer Positionen zur „Effizienzsteigerung bei der Nutzung von Energie und Rohstoffen“— 1996.

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  30. Diese Beispiele nannte Walter Stahel, Institut für Produktdauerforschung in Genf, im Rahmen des Gesprächsforums „Nachhaltigkeit in Innovationsprozessen“am 13. September 1996.

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  31. Vgl. Financial Times vom 14.5.96 zitiert nach Martin/Schumann (1996: 173). Und dies kann durchaus weitreichende Beschäftigungseffekte haben: Allein im Silicon Valley sind im letzten Jahr 50.000 neue Jobs entstanden, ein erheblicher Anteil davon waren Existenzgründer.

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  32. Vgl. zu einem pädagogischen Umgang mit Medien in der Grundschule Jud-Krepper (1996).

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  33. Bei Görs (1994) findet sich eine lesenswerte Problematisierung dessen, was allgemein als Schlüsselqualifiktation bezeichnet wird. Diese dürfe nicht allein aus ökonomisch-technischen Anforderungen abgeleitet werden, da Schlüsselqualifikationen ersten über diesen Bereich weit hinausweisen und zweitens nicht die Wirkung auf die Produktivitätssteigerung hätten, wie ihnen vielfach zugesprochen werde.

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  34. Einen knappen Überblick über Kritik von Schulen und Reformvorschlägen bietet das Zeit-Punkte-Heft 2/96: Welche Schule brauchen wir?

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  35. SZ vom 22./23, Februar 1997. Bei offener Fragestellung ohne Vorgaben, auf die zwei Antworten möglich waren, folgte an zweiter Stelle mit 20 Prozent das Thema Renten und Alter, Umweltschutz lag mit sechs Prozent auf Rang sieben, noch hinter Steuern, Asyl- und Ausländerproblematik, dem Verdruß über die politischen Akteure und Kriminalität.

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  36. „Tittytainment“ist, so Brzezinski bei einer Tagung in San Francisco über Wege ins 21. Jahrhundert im Herbst 1995, zu der Michail Gorbatschow 500 führende Politiker, Wirtschaftsführer und Wissenschaftler eingeladen hatte, eine Kombination von „entertainment“und „tits“, dem amerikanischen Slangwort für Busen. Diese Zusammenstellung, eine Mischung betäubender Unterhaltung und ausreichender Ernährung, die der Busen der Wertschöpfenden 20 Prozent sicherstellt, verdeutlicht die Idee der 20:80 Gesellschaft.

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  37. Vgl. zum folgenden die Darstellung in: Uwe Westphal, Makroökonomik, Berlin/Heidelberg 1993.

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  38. Ob der Begriff des jobless-growth mehr ist, als eine griffige Formel, wird in der Fachwelt derzeit intensiv diskutiert. Das ILO weist darauf hin, daß sich das Beschäftigungswachstum seit 1973 nicht wesentlich verlangsamt habe. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Europa wäre somit nicht auf ein abehmendes Arbeitsvolumen in Folge höherer Produktivität, sondern weitgehend auf die Tatsache zurückzuführen, daß das Beschäftigungswachstum nicht mit dem Wachstum der Erwerbsbevölkerung Schritt gehalten hat (ILO 1996). Auf den Veranstaltungen des Bausteine-Projektes wurde allerdings deutlich in Richtung jobless-growth argumentiert.

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  39. Ein Grund für das stärkere Engagement von Bayer in den USA war der durch das Nafta-Abkommen erleichterte Zugang zu den Märkten Mexikos und Kanadas.

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  40. Ein Beispiel aus den USA: Siemens hat ein Werk in den USA gebaut, in welchem für Ford und General Motors Fensterhebermotoren hergestellt werden. Die Firma Morat aus Süddeutschland, eine der Zulieferfirmen für Siemens Deutschland, folgte und errichtete ein Werk in der unmittelbaren Nachbarschaft ihres Hauptkunden. In diesem Werk wird mittlerweile ein Hauptteil des Gewinnes erwirtschaftet, den die Firma in Deutschland reinvestierte (ZDF-spezial, 30. Januar 1996).

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  41. vgl. hierzu ausführlich Kapitel 3.3.

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  42. Stichwort global sourcing.

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  43. Dessen Einsatz es zu minimieren gilt, solange er nicht als Substitut für andere Faktorkosten (Rohstoffe, Kapital, Wissen, Personal, Organisation) eingesetzt werden kann, das heißt wesentlich billiger wird.

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  44. Nach Gorz (1994: 592) muß gerade Deutschland in Bezug auf Rationalisierungen im internationalen Vergleich aufholen: Die deutschen Stückkosten liegen nach diesen Angaben rund 35 Prozent höher als in Japan, 45 Prozent höher als in Frankreich und rund 50 Prozent höher als in den USA. Das ifo (1996, Gutachten für das Wirtschaftsministerium) weist allerdings darauf hin, daß Deutschland bei den Lohnstückkosten im internationalen Vergleich auf Grund der hohen Arbeitsproduktivität trotz vergleichbar hoher Löhnen im vorderen Feld liegt. Zu beachten ¡st zudem, daß die Stückkosten nur zum Teil — in modernen Betrieben zu ca. 5 bis 15 Prozent der Gesamtkosten — von den Löhnen abhängen, gewichtiger sind die Technik, die Organisation und das Betriebsklima.

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  45. Dies wird so nicht nur von Seite der Unternehmen, sondern auch von Gewerkschaftsseite interpretiert. In einem Interview äußerte Walter Riester bereits 1994: Es besteht ein hohes Maß an Verschwendung von Arbeit sowohl im Produktions-, als auch im Dienstleistungsbereich. „Unter der aktuellen Beschäftigungsnot erscheint auch ineffiziente Arbeit besser als Arbeitslosigkeit. Doch schon mittelfristig gäbe es für eine solche Fixierung erhebliche Probleme. Nur effiziente Arbeit ist zukunftsfähig.“ Gleichzeitig deutet er auch schon mögliche Auswege an: „Wir brauchen beides: Die Steigerung der Effizienz industrieller Arbeit und ein Erschließen von Beschäftigungschancen auf bislang unzureichend genutzten Feldern des gesellschaftlichen Bedarfs. Ich denke an die Wiederherstellung der zerstörten Umwelt, an Recycling, aber auch an verkehrstechnische Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen, die sich nur durch integrierte Gesamtverkehrssysteme erfüllen lassen.“ Interview mit Walter Riester in: Die neue Gesellschaft, H. 7, 1994, S. 636–642).

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  46. Die Sozialkosten sanken durch eine veränderte Sozialpolitik zwischen 1982 bis 1990 auf knapp 30 Prozent, ohne die Folgen der deutschen Einheit dürfte dies in etwa der Stand sein, bei dem die Quote heute zu verorten wäre. (Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft: Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland).

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  47. In der Literatur wird derzeit eine Tendenz zu zunehmender Lohndisparität diskutiert (Gottschalk 1993, Kröger 1994, Jacobi 1996, OECD 1994), die vor allem in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien ausgeprägt ist. In diesem Zusammenhang ist in der Fachdiskussion eine lebhafte Auseinandersetzung über die Frage entbrannt, welchen Einfluß der sich weiter globalisierende Handel auf die Beschäftigungssituation in den Industrieländern habe, und ob in ihm die zentrale Ursache für die zu beobachtenden Lohndisparitäten zu suchen seien. Die empirischen Untersuchungen des Internationalen Arbeitsamtes in Genf legen den Schluß nahe, daß der internationale Handel — und damit auch der Handel mit Niedriglohnländern — sowie die Verlagerung von Produktionsstätten die wachsende Arbeitslosigkeit und die sinkenden Löhne ungelernter Arbeiter nur zu einem geringen Teil erklären können. Vielmehr muß die Vernetzung unterschiedlichster wirtschaftlicher Einflüsse angenommen und in dem Aufzeigen von Lösungsstrategien berücksichtigt werden (World Labour Report der ILO 1996).

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  48. Institut der Deutschen Wirtschaft: Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland.

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  49. Von 1990 bis 1995 wurden rund 750 000 Beschäftigte in Frührente entlassen. Dadurch entstanden für die Rentenkassen Mehrausgaben in Höhe von rund 15 Milliarden DM pro Jahr (Martin/Schumann 1996: 216).

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  50. Ein Teil der — im übrigen seit 1993 sinkenden Ausgaben der Bundesanstalt für Arbeit wird für aktive Arbeitsmarktpolitik zur Bekämpfung der strukturellen Arbeitslosigkeit aufgewendet. Hier sind vor allem Maßnahmen zu nennen, die die Qualifikation wie auch die berufliche und regionale Mobilität der Arbeitnehmer verbessern sollen. Begleitet werden diese Maßnahmen in der Regel durch eine aktive regionale und sektorale Strukturpolitik. Auf friktioneile Arbeitslosigkeit wird — ähnlich wie auf saisonale — mit traditionellen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie beispielsweise Verbesserung des Stelleninformations- und Vermittlungssystems reagiert.

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  51. In der wissenschaftlichen Diskussion wird zudem darauf hingewiesen, daß das „Vorbild USA“ nur zum Teil tauge. Zu beachten sei, daß in den USA die Bevölkerung seit 1972 um rund 25 Prozent gewachsen ¡st, in Westdeutschland waren es demgegenüber gerade mal 5 Prozent. Entsprechend ist in den Vereinigten Staaten nicht nur eine höhere Nachfrage, sondern auch ein Mehr an Jobs nahezu zwangsläufig.

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  52. Die modernen Industrien — vor allem der Telekommunikationsbereich — wurden in der Hoffnung, hier würden die Arbeitsplätze der Zukunft entstehen, immer wieder als Silberstreif am Horizont des Beschäftigungshimmels angeführt. Doch auch sie versprechen keine Beschäftigungswunder, auch in der Kommunikationsindustrie wurden und werden Arbeitsplätze abgebaut: AT&T hat den Abbau von 40.000 Stellen angekündigt, die Deutsche Telekom will bis Ende des Jahrzehnts 100.000 Arbeitsplätze abgebaut haben.

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  53. Bei den Lohnzusatzkosten liegt Deutschland weltweit auf Platz eins: die Lohnzusatzkosten sind seit 1972 stärker gestiegen als die Direktentgelte (Wirmer 1996:47).

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  54. Ob die Stärkung der Massenkaufkraft über entsprechende Lohnzuwächse ein adäquates Mittel sei, die Wirtschaftstätigkeit zu stimulieren, wird in der Fachwelt immer wieder neu diskutiert. Es überwiegen jedoch die Meinungen, die vor einer Schwächung der inländischen Massenkaufkraft warnen. Nicht zuletzt die Europäische Kommission wies zu Anfang ihres Weissbuches zu Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung auf die Gefahr hin, sich über eine drastische Kürzung der Löhne oder tiefe Einschnitte in das System der sozialen Sicherung den Konkurrenten in den Entwicklungsländern anzupassen. Dies sei sowohl sozial unannehmbar, wie auch politisch unhaltbar (EU-WEISSBUCH 1994: 9, siehe aber auch Schmid 1994).

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  55. Im Auftrag der ZEIT befragte das Berliner Meinungsforschungsinstitut Infratest Burke vom 19. bis 22. Juni 1996 in einer repräsentativen telefonischen Umfrage tausend zufällig ausgewählte Bürger aus den alten und neuen Bundesländer im Alter zwischen 16 und 64 Jahren. Die Ergebnisse der Befragung wurden in dem Zeit Punkte-Heft: Die mageren Jahre. Deutschland in der Klemme zwischen Globalisierung und Sparzwang, 1/97 abgedruckt.

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  56. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, daß in den chinesischen Schriftzeichen für Krise der Begriff der Chance, des Neuanfangs enthalten sei. Wichtig erscheint es daher, kreative Lösungen zu erarbeiten, bevor der Leidensdruck so groß wird, daß er ein Handeln erschwert. Zu viel Druck lähmt die Kreativität, eine Zukunftsangst bringt Lernblockaden mit sich (Prof. Dr. Werner Burgheim, Lehrstuhl für Erwachsenenbildung und Didaktik an der Fachhochschule Darmstadt, bei einem Intensivinterview am 25. Februar 1997 in Bensheim), vgl. zur Diskussion, Arbeitslosigkeit auch als Chance zu sehen Strasser 1994.

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  57. Diese Befürchtung wird immer wieder mit einer Vielzahl von Umfragedaten illustriert, bei denen seit etwa 1990 die Umweltfrage in der Bewertung als „zentrales Thema“ in der Bewertung der Bürger an Bedeutung verliert. Vgl. hierzu beispielsweise die Politikbarometer-Erhebung oder auch die jüngsten Zahlen der Süddeutschen Zeitung vom 22./23. Februar 1997. Bei einer offenen Frage nach den wichtigsten Themen lag der Umweltschutz mit sechs Prozent auf Rang sieben, noch hinter den Themen Arbeitslosigkeit, Renten und Alter, Steuern, Asyl- und Ausländerproblematik, dem Verdruß über die politischen Akteure und Kriminalität.

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  58. vgl. zur Begründung der Bausteineauswahl, s. Kapitel 2.2.1.

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  59. In ihrem Bericht zur beschleunigten Umsetzung der OECD-Beschäftigungsstrategie weist die OECD darauf hin, daß ein wesentlicher Schritt zu mehr Beschäftigung die Flexibilisierung der Übergänge zwischen Bildung, Fortbildung und Arbeit sei (OECD 1996).

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  60. Der BDI hat jüngst vorgeschlagen, den Auftrag der Rentenreform-Kommission über die Systemgrenzen hinaus auszuweiten (BDI 1996: 11). Dies wäre prinzipiell ein sinnvolles Vorgehen, wenn auch nicht nur der beratende Kreis, sondern auch der Ablauf gemäß den oben dargestellten Kriterien von Diskurs-Veranstaltungen erweitert werden müsste.

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  61. Flexibilisierung ist in der chemischen Industrie ein vieldiskutiertes und weitgehend umgesetztes Thema. So wurden viele Möglichkeiten genutzt: zum Beispiel branchenspezifische Wochenarbeitszeit, Arbeitszeitverkürzung für besonders belastete Arbeitnehmergruppen (Ältere/Schicht), 32-Stunden und vier-Tage-Woche für Auszubildende nach Übernahme, Inanspruchnahme von Altersteilzeit bereits ab dem 55. Lebensjahr, Förderung der Teilzeitarbeit, Erweiterung des Arbeitszeitkorridors, Einrichtung von Arbeitszeitkonten und verpflichtender Freizeitausgleich von Überstunden. Neben der Einhaltung der Beschäftigungsgarantie in der Fläche der tariflich gebundenen Betriebe der Chemieindusrie und den zahlreichen betrieblichen Bündnissen für Arbeit belegt sich täglich, wie ein differenzierter Ansatz auf der betrieblichen Ebene zu konkreten nachvollziebaren Erfolgen führen kann.

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  62. In diesem Zusammenhang wurde von den Projektteilnehmern diskutiert, ob denn die Frage der Zukunft überhaupt so sehr in Richtung Arbeitszeit gehen werde, oder ob das entscheidende Kriterium nicht vielmehr die Ergebnisorientierung sein wird. Neben dem Problem der Messung von Ergebnissen, wurde vor allem gegen diese Vorstellung eingewendet, daß sie zutiefst inhuman sei. Von Menschen kann nicht immer nur Top-Leistung erwartet werden, „Schwächezeiten’’ müssen auszugleichen sein. Das Ziel einer humanen Gesellschaft kann nicht das Wirtschaftsmodell des „Typus Olympia-Mannschaft“ sein, das die beste Zeit der besten Leute nutzt und den Rest auf die Empfängerseite verweist (vgl. auch Teriet 1996).

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  63. Derzeit werden auf allen Ebenen beschäftigungsorientierte Arbeitszeitregelungen als Alternative zu anstehenden Entlassungen diskutiert. Neben dem wohl berühmtesten Modell des VW-Konzerns ist beispielsweise auch auf ein einjähriges Pilotprojekt der Bahn AG an 25 Standorten hinzuweisen. Dort werden bei einer Verringerung der (zunehmend flexibilisierten) Arbeitszeit um bis zu 30 Prozent bei ca. 15 Prozent Lohneinbuße zahlreiche Arbeitsplätze erhalten. (vgl. hierzu und zu Bedingungen wie rechtlicher Rahmen, Adressatenkreis, verfügbare Modellpalette, Hindernisse..., Terriet 1995: Beschäftigungsorientierte Arbeitsregelungen, S. 218ff.). Das VW-Modell ist auf Grund der relativ guten Jahreseinkommen der Arbeitnehmer zwar nicht ohne weiteres übertragbar, auch werden deutlich negative Auswirkungen wie Schattenwirtschaft und Insolvenzen im Umfeld von Wolfsburg diskutiert, es zeigt aber immerhin innovative Lösungsansätze auf (vgl. Senatsverwaltung für Arbeit und Frauen Berlin 1994).

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  64. Die Unternehmensberatung McKinsey prognostiziert eine Beschäftigungswirkung von rund 2 Millionen zusätzlichen Teilzeitarbeitsplätzen, wenn die arbeitgeber- und arbeitnehmerseitigen Wünsche in die Realität umgesetzt würden (McKinsey 1994: 7f.). Zu vergleichbaren Ergebnissen kommen Hochrechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft, die die hohen niederländischen Quoten auf Deutschland anwenden (Hof 1994). Es wird aber auch deutlich auf die unterschiedlichen Beschäftigungswirkungen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen verwiesen (Berliner Erklärung 1995).

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  65. Eine weitere Dimension der Flexibilität ist durch das Voranschreiten der Telearbeit gegeben. Durch die modernen Informations- und Kommunikationstechniken und die weltweite Verknüpfung der Datennetze verändern sich die heute existierenden Organisations- und Arbeitsstrukturen. Nicht nur die Arbeitszeiten werden dadurch flexibilisiert sondern auch der Ort der Arbeit ist keiner starren Regelung mehr unterworfen. Die Arbeitszeit ist ebenso wie der Arbeitsort frei wählbar (vgl. Initiative Telearbeit der Bundesregierung 1996, Schulz/Staiger 1993).

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  66. Danach sollen die Arbeitsämter verpflichtet werden, in sogenannten „Eingliederungsbilanzen“ Rechenschaft über den Vermittlungserfolg abzulegen. Nicht ausgeschöpfte Mittel könnten demnach ins neue Haushaltsjahr übertragen werden, zudem ist ein frei verfügbarer „Experimentiertopf“ vorgesehen (Schmid 1996). Hier wäre weiter an kontrollierte Experimente zu denken, die partizipativ evaluiert werden könnten.

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  67. 1993 wurde in Dänemark ein Urlaubsgesetz nach dem Motto „etwas weniger Geld durch viel mehr Zeit“ verabschiedet, welches dänischen Arbeitnehmer bei Arbeitsplatzgarantie die einjährige Freistellung ermöglicht. Sie erhalten während dieser Zeit einen Lohnausgleich in Höhe von 80 Prozent des ihnen zustehenden Arbeitslosengeldes. Auf der Basis dieses Gesetzes haben Geschäftsleitung und Belegschaftsvertretung der Müllabfuhr in Arhus ein Arbeitsumverteilungsprogramm zugunsten arbeitsloser Kollegen vereinbart: Die Arbeitsteams werden von drei auf vier Arbeiter erweitert, die alle nach dem Rhythmus „drei Wochen Arbeit und eine Woche frei“ eingesetzt werden. Für den entstehenden Arbeitsausfall von 25 Prozent erhalten sie den vom Gesetzt vorgesehenen Lohnausgleich. Die tatsächliche Einkommensverminderung beträgt damit rund 10 Prozent bei 25 Prozent weniger Arbeit. Zusätzlich konnten aber bislang Arbeitslose eingestellt werden, ohne daß dadurch — weder den Unternehmen, noch der öffentlichen Hand — zusätzliche Kosten entstanden wären. Das Modell kann umschrieben werden mit: „Weg von der Finanzierung dauerhafter Arbeitslosigkeit — hin zur Finanzierung befristeter Freistellungen für viele Menschen“ (Kempe 1995: 114).

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  68. Vgl. hierzu auch Fußnote 146 sowie die „Rheingauer Erklärung“ des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie und seiner Mitgliedsverbände (vgl. hierzu Kapitel 3.3.4.2).

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  69. Aber auch unterschiedliche technologische Innovationstypen versprechen unterschiedliche Beschäftigungsaspekte. Fürstenwerth unterscheidet zwischen substitutiven, Wertschöpfungs- und Marktinnovationen. Substitutive wie auch Wertschöpfungsinnovationen führen nach seiner Einschätzung in der Regel zu Produktivitätssteigerungen in der auf ihnen beruhenden Wertschöpfungskette und in der Konsequenz zur Einsparung von Arbeitsplätzen. Marktinnovationen hingegen wirken arbeitsplatzschaffend (Fürstenwerth 1996).

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Meister, HP., Feindt, P.H., Tscheulin, J., Lehmann, S. (1997). Thematische Ausweitung: Aufgaben und Anregungen. In: Bausteine für ein zukunftsfähiges Deutschland. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82757-9_4

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