Zusammenfassung
Die Branchen Computer (Hardware, Software und zugehörige Dienstleistungen), Kommunikation (Telefon, Kabel, Satelliten) und Inhalte (Verlagswesen, Unterhaltung, Werbung) werden zusammenfallen oder zusammenbrechen und schließlich zu einer neuen Branche verschmolzen werden. Diese neue Medienindustrie ist der Motor der neuen Wirtschaft und wird für einen erfolgreichen Wandel entscheidende Bedeutung haben. Das Entstehen dieses neuen Sektors und die Veränderungen auf den zugehörigen Märkten werden jedes Unternehmen dazu zwingen, seine Daseinsberechtigung von Grund auf zu überdenken. Druck zu Fusionen, neue Partnerschaften, fehlgeschlagene Kaufversuche — sie alle zeugen von großer Unruhe in der Wirtschaft. Die Konvergenz der drei genannten Branchen wirft alle bisherigen Regeln über den Haufen. So werden beispielsweise Waren oder Dienstleistungen, die man in der alten Wirtschaft teuer kaufen mußte, plötzlich gratis zur Verfügung stehen. Und für Dinge, die früher umsonst zu haben waren, wird man bezahlen müssen.
Die neuen Regeln (der neuen Technologieindustrie) erfordern mehr als Unvoreingenommenheit, Agilität und Geschwindigkeit. Es gilt, in einer Wirtschaft, in der die Kosten für die reine Technologie fast keine Rolle mehr spielen, neu zu definieren, was „Wert“ bedeutet. Früher oder später wird dieser Sprung beinahe jede einzelne Hardware oder Software wertlos machen. Der Wert wird sich dann in die langfristige Beziehung zum Kunden verlagern - auch wenn das bedeutet, die erste Generation eines neuen Produktes zu verschenken.
Neil Gros und Peter Coy, 1995 1
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Anmerkungen
Neil Gros und Peter Coy, „The Technology Paradox: How Companies Thrive as Prices Dive“, Business Week, 6. März 1995.
Interactive Multimedia in High Performance Organizations: Wealth Creation in the Digital Economy, Fallstudie der Alliance for Converging Technologies, November 1994.
Clifford Stoll, Silicon Snake Oil: Second Thoughts on the Information Highway, New York 1995.
„A Survey of Television“, The Economist, 2. Februar 1994.
Andrew S. Rappaport und Shmuel Halevi, „The Computerless Computer Company“, Harvard Business Review, Juli–August 1991. Der Artikel löste in den folgenden Ausgaben eine heftige Kontroverse aus, wobei unter anderem ausgeführt wurde, daß Regeln, die für die Unternehmensstrategie gelten mögen, doch nicht notwendigerweise auch für nationale Wirtschaftsstrategien gelten müssen, und daß die USA schlecht beraten wären, die Hardwareerzeugung aufzugeben.
Art Caston und Don Tapscott, Stage IV Report, „The Integration of Data, Text, Voice and Image.“ Diese Studie wurde von einem Team der DMR Group Inc. in Montreal durchgeführt. Die mit 2,5 Millionen US-Dollar dotierte Arbeit wurde von hundert Anbietern und Käufern von Informationstechnologie finanziert. DMR Group, Montreal 1987.
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden and The McGraw-Hill Companies
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Tapscott, D. (1996). Die neue Medienindustrie. In: Die digitale Revolution. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82739-5_9
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