Zusammenfassung
Einige Jahre vor seinem Tod überreichte mir mein Vater einen schmutzigen braunen Umschlag. „Ich werde nicht mehr dazu kommen“, sagte er, „also ist es besser, du nimmst ihn gleich.“ Der Umschlag enthielt eine Sammlung alter Familienpapiere, darunter einen dieser Familienstammbäume, die 200 oder 300 Jahre zurückreichen. Ich sah ihn mir an und bemerkte, daß es einige Generationen vor mir einen Namensvetter von mir gegeben hatte, einen gewissen Charles Handy, der 1765 geboren wurde und 1836 starb. Er heiratete, und seine Frau und er bekamen vier Kinder, von denen zwei früh starben. Eines der beiden überlebenden Kinder war mein Ur-Urgroßvater. Das war alles, was ich wußte. Das Papier sagte mir nichts über den Ort, an dem dieser erste Charles Handy gelebt hatte, welchen Beruf er gehabt hatte, wie er ausgesehen hatte, ob er reich gewesen war oder ob er ein netter Kerl gewesen war oder nicht — gar nichts. „Werde ich auch so enden — ein Name im Familienstammbaum, der in hundert Jahren von jemandem entdeckt wird, von dem ich nichts weiß? Ist das alles?“ fragte ich mich und kam zu dem Schluß, daß ich mir in diesem Fall ein schönes Leben machen und in Ruhe sterben konnte.
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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Handy, C. (1995). Das Gefühl der Kontinuität. In: Die Fortschrittsfalle. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82715-9_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82715-9_15
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-322-82716-6
Online ISBN: 978-3-322-82715-9
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