Katastrophen, Evolution und Wettbewerb

Zusammenfassung

Edward O. Wilson, der international führende Ameisenforscher von der Harvard University, beschreibt in seinem aufsehenerregenden Werk „Der Wert der Vielfalt“ den Untergang der kleinen Insel Krakatau am 27. August 1883. Er zitiert den ersten Offizier des amerikanischen Dreimasters W.H.Besse, der sich zum Zeitpunkt der Katastrophe 84 Kilometer ost-nordöstlich von Krakatau, am Eingang der Sundastraße, befand. Der Offizier notierte damals in sein Logbuch:

„…eine tiefhängende, schwarze Wolke von der Krakatau-Insel her aufzog, das Barometer fiel sprunghaft um einen Zoll, dann stieg und fiel es plötzlich um einen Zoll zugleich, rief alle Mann zusammen, holten alle Segel sicher ein, kaum waren wir damit fertig, als das Schiff von einer heftigen Sturmbö erfaßt wurde; lasse Backbordanker werfen, alle Ketten gesichert, Wind erreicht Orkanstärke; lasse Steuerbordanker werfen, seit 9 Uhr morgens war es allmählich immer dunkler geworden, und als die Sturmbö uns erfaßte, war es finstrer als in der schwärzesten Nacht; es war Mitternacht zur Mittagszeit, mit der Bö setzte ein starker Aschenregen ein, die Luft war so stickig, daß man kaum atmen konnte, bemerkte auch einen strengen Schwefelgeruch, alle Männer fürchteten zu ersticken; fürchterliches Getöse vom Vulkan her, der Himmel voller Lichtblitze, die in alle Richtungen liefen und die Finsternis dunkler erscheinen ließen denn je; das Heulen des Windes, der durch die Takelage fuhr, war eines der schauerlichsten Erlebnisse, das man sich vorstellen kann, eines, das niemand an Bord je vergessen wird, alle glaubten, die letzten Tage der Erde seien gekommen; das Wasser strömte mit einer Geschwindigkeit von 12 Meilen pro Stunde in Richtung des Vulkans, um 16 Uhr flaute der Wind ab, nur noch vereinzelte Explosionen, nachlassender Aschenregen; konnte das Deck übersehen; das Schiff war von Unmengen feiner Asche,die wie Bimsstein aussah, überzogen; sie klebte wie Leim an den Segeln, der Takelage und den Masten“.