Zusammenfassung
Als Ökosystem wird eine der höheren Organisationsebenen der Materie (siehe Bild 1) bezeichnet, die oberhalb der Ebene des Individuums liegt. Es ist ein Wirkungsgefüge von Lebewesen und deren unbelebter Umwelt, das energetisch ein offenes System darstellt und in der Natur z. B. durch Wälder, Seen, Wiesen, Moore verkörpert ist. Diese Ökosysteme entwickeln sich durch Besiedlung lebensgeeigneter Standorte mit daran anpassungsfähigen Lebewesen und organisieren sich gemäß der zeitlichen und räumlichen Beschaffenheit der physikalisch-chemischen Rahmenbedingungen. Ergebnis dieser Selbstorganisation und -regelung ist eine mehr oder weniger dauerhafte Existenz und Funktionsfähigkeit der Ökosysteme. Dabei wird je nach den äußeren Rahmenbedingungen offenbar stets das Prinzip möglichst großer Vielfalt verfolgt, die ein weiteres Grundmerkmal lebender Phänomene darstellt. Der menschliche Lebensraum wird, soweit er als Produktionsraum betrachtet wird, dagegen nach dem Prinzip größtmöglicher Einheitlichkeit entwickelt, die als eine der Hauptursachen schwerwiegender ökologischer Störungen betrachtet wird. Aufgrund der Ergebnisse der ökosystemforschung wird ein Modell der Entwicklung des menschlichen Lebensraumes beschrieben, das den ökosystem-eigenen Regelungskräften einen möglichst großen Raum läßt und damit die Ökologischen Störungen der Umwelt vermindern hilft. Dieses Modell der “differenzierten Landnutzung” stellt eine gegenseitige Durchdringung natürlicher und menschlich bedingter Ökosysteme im Raum dar, die es ermöglicht, die unterschiedlichen menschlichen Ansprüche an den Raum möglichst gleichzeitig und am gleichen Platz zu erfüllen.
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© 1991 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden
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Haber, W. (1991). Über den Beitrag der Ökosystemforschung zur Entwicklung der menschlichen Umwelt. In: Seidel, E., Strebel, H. (eds) Umwelt und Ökonomie. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82545-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82545-2_2
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-409-13806-2
Online ISBN: 978-3-322-82545-2
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