Zusammenfassung
In meinem Aufsatz „Das hyperaktive Publikum: Essay über eine Illusion“ aus dem Jahre 19971 plädierte ich für mehr Realismus. Zumindest für Gelassenheit wollte ich werben, wenn es um die Bedeutung von Interaktivität im Umgang mit Medien geht. In den 90er Jahren sahen uns die Prognosen unseres Medienverhaltens ja vor allem aktiv, sogar — hyperaktiv: Bald werde niemand mehr sinn- und ziellos vor dem Fernseher sitzen oder einfach so in einer Zeitung herumblättern — Letzteres schon deshalb nicht, weil es so etwas wie eine Zeitung nicht mehr geben werde, sondern stattdessen eine elektronische „Daily Me“ (Nicholas Negroponte, 1995). Sie biete dann genau nur das, was ich auch tatsächlich lesen will und verschone mich mit all der Politik, die ich sowieso nicht interessant finde. Auch Spielfilme ließen wir bald so ausgehen, wie wir uns ganz persönlich ihr Happyend vorstellten. Nachrichtensendungen im Fernsehen seien in Kürze überholt, weil im Internet ja aktuelle Ereignisse ohnehin auf Abruf verfolgt werden könnten. Bei Spielshows oder Quizsendungen schließlich spielten alle vom Fernsehsessel aus mit.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Notes
Schönbach, K. (1997). Das hyperaktive Publikum: Essay über eine Illustion. Publizistik, 42, S. 279–286. In einer ersten Version veröffentlicht unter dem Titel „Lob der Faulheit“ in Vision & Wirklichkeit: Prognosen, Perspektiven und Positionen zur aktuellen Zukunft der Marketing Kommunikation; Beilage der Süddeutschen Zeitung, 16.05.1994, S. 58-60.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2004 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Schönbach, K. (2004). Das hyperaktive Publikum — noch immer eine Illusion. Ein Essay, „revisited“. In: zu Salm, C. (eds) Zaubermaschine interaktives Fernsehen?. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82494-3_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82494-3_6
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-322-82495-0
Online ISBN: 978-3-322-82494-3
eBook Packages: Springer Book Archive