Zusammenfassung
Vorlaut posaunten Experten in den neunziger Jahren die große wirtschaftliche Revolution hinaus. Internet, E-Commerce und Computernetze würden alles auf den Kopf stellen: Fabrikation und Handel, Dienstleistungen und Konsum, sogar komplette Wertschöpfungsketten. Dadurch bekämen Produktivität und Markttransparenz ungeahnte Schübe. Eine neue Ära, die „New Economy“, zeichnete sich ab. Diese Prognosen waren kühn — und verfrüht. Wir alle spürten zwar eine frische Brise: erste Internet-Präsenzen, Programmierer-Inflation, Personal-Computer-Netze für Unternehmen und Mobiltelefone für jedermann. (Die Technologiebranche verdiente sich eine silberne Nase, manche Börsianer eine goldene.) Doch die wirkliche fundamentale Transformation der Wirtschaft fand nicht statt. 1500 Milliarden Dollar hatten Unternehmen weltweit in der Goldgräberzeit der späten Neunziger für kostspielige Informations- und Kommunikationstechnologien (IT) ausgegeben. Nur 31 Prozent der Unternehmen erzielten laut einer Studie des McKinsey Global Institute damit Produktivitätsgewinne. Zu satt, zu selbstgefällig war das Klima während der Boom-Jahre. Es fehlte der ökonomische Zwang zu wirklich tief reichenden Veränderungen. Die neuen Techniken kratzten nur an der Oberfläche. So blieb mitten im Überfluss alles beim Alten. Und bald darauf, im Gefolge von Börsen-Crash und weltweiter Wirtschaftskrise, verschwand das hoffnungsvolle Neue zunächst einmal.
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© 2004 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Müller Scholz, W.K. (2004). Einleitung: Willkommen im neuen Realismus. In: Die stille Transformation. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82487-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82487-5_1
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