Zusammenfassung
In breiten Kreisen der Politik und der Wirtschaft wird derzeit die Situation Deutschlands als Wirtschaftsstandort heftig diskutiert. Im Mittelpunkt steht hierbei die Frage, unter welchen Bedingungen Unternehmen Betriebsstätten in Deutschland neu begründen oder aufrecht erhalten.1 In diesen Zusammenhang lassen sich anscheinende nahtlos die Diskussion um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des „Finanzplatzes Deutschland“ einordnen2 sowie die Tatsache, daß im investment banking deutsche Banken eine Verlagerung von Geschäften und Kompetenzen nach London vornehmen — ganz offensichtlich bei den beiden größten deutschen Banken, der Deutschen Bank und Dresdner Bank, die ihre erst vor wenigen Jahren erworbenen Londoner Tochtergesellschaften zu konzernweiten „centers of competence“ für dieses Geschäftsfeld erklärt haben.3 Obwohl dieser Schritt letztlich wie in Bereichen der Industrie mit der Globalisierung des relevanten Marktes zu begründen ist, unterscheidet sich doch im Konkreten die Motivation für die Verlagerung von Teilen des Geschäfts ins Ausland: Spielen im industriellen Bereich die Produktionskosten, vor allem die Arbeitskosten, eine hervorragende Rolle, so haben diese bei den betreffenden Entscheidungen der Banken offensichtlich untergeordnete Bedeutung.4 Im Gegenteil ist zu vermuten, daß in London das Gehaltsgefüge für qualifizierte investment bankers über dem deutschen Niveau liegt. Es muß also andere Gründe geben, die einen Vorteil Londons begründen können.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literaturverzeichnis
Bailay, U. (1995): Investment Banking-Metropole London, in: Die Bank, ohne Jahrgang (1995), Heft 12, S. 724–728.
Baltensperger, E./Milde, H. (1987): Theorie des Bankverhaltens, Berlin u. a. 1987.
Blanden, M. (1996): London calling, in: The Banker, 146. Jahrgang (1996), Heft 11, S. 34–38.
Börner, C.J. (1996): Entstehung und Problemfelder des deutschen Bankensystems, in: Mitteilungen und Berichten des Instituts für Bankwirtschaft an der Universität zu Köln, 27. Jahrgang (1996), Heft 76, S. 32–60.
Breuer, R.E. (1995): „Der Weg der deutschen Investment Banken nach London ist eine Befruchtung des deutschen Kapitalmarktes, in: ZfgK, 1995, Heft 23, S. 1196–1198
Bumbacher, U. (1993): Nationale Bestimmungsfaktoren der Wettbewerbsfähigkeit schweizerischer Großbanken im internationalen Geschäft. Eine empirische Analyse auf der Grundlage der Porter-Theorie internationaler Wettbewerbsvorteile, Dissertation, Basel 1993.
Büschgen, H.-E. (1980): Entscheidungsprozesse bei privaten Auslandsinvestitionen — Entscheidungsgrößen und theoretische Grundlagen, in: Führungsprobleme industrieller Unternehmungen, hrsg. von D. Hahn, Berlin/New York 1980, S. 185–201.
Büschgen, H.-E. (1987): Der US-Dollar — Szenario einer Weltwährung, in: Wirtschaftsdienst, 67. Jahrgang (1987), Heft 1, S. 17–25.
Büschgen, H.-E. (1991): Finanzmarktintegration und Bankenwettbewerb: Einzelwirtschaftliche Aspekte, in: Finanzintermediation, Bankenregulierung und Finanzmarktintegration, hrsg. von J. Siebke, Berlin 1991, S. 99–124.
Büschgen, H.-E. (1992): Zukunftsorientierte Gestaltung der Geschäftsstrukturen internationaler Banken, in: ZfB, 62. Jahrgang (1992), Ergänzungsheft 2, S. 27–50.
Büschgen, H.-E. (1993): Bankbetriebslehre. Bankgeschäfte und Bankmanagement, 4. Auflage, Wiesbaden (1993).
Büschgen, H.-E. (1995a): Die Deutsche Bank von 1957 bis zur Gegenwart. Aufstieg zum internationalen Finanzdienstleistungskonzern, in: Die Deutsche Bank 1870–1995, hrsg. von Lothar Gall u. a., München 1995, S. 579–877.
Büschgen, H.-E. (1995b): Banken und Industrie in Deutschland, Frankreich und England, in: Mitteilungen und Berichten des Instituts für Bankwirtschaft an der Universität zu Köln, 26. Jahrgang (1995), Heft 73, S. 47–65.
Deutsche Bundesbank (1996): Die deutsche Zahlungsbilanz 1995, in: Monatsberichte der Deutschen Bundesbank, 48. Jg, Nr. 3, März 1996, S. 19–34.
Dunning, J.H. (1993): Internationalizing Porter’s Diamont, Discussion Paper in International Investment and Business Studies, Series B, Volume V (1992/93), Number 166, University of Reading — Department of Economics, Reading 1993.
Grant, R.M. (1991): Porter’s „Competitive Advantage of Nations“: An Assessment, in: Strategic Management Journal, Volume 12 (1991), S. 535–548.
Hofmann, H.B. (1996): Produktentwicklung im Investment Banking, in: Die Banken auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, hrsg. von International Bankers Forum e. V., Wiesbaden 1996.
Jacob, A.-F., und Klein, S., (1996): Investment Banking. Bankpolitik, Methoden und Konzepte, Wiesbaden 1996.
Klemm, L. (1995): „Für das innovative und kreative Potential sind vom Gesetzgeber günstige Voraussetzungen zu schaffen“ in: ZfgK, 1995, Heft 1, S. 27–29.
Maennig, W./Heppke, K.H. (1995): Dritte Stufe der Europäischen Währungsunion — Das Ende der Euromärkte, in: Wisu, 24. Jahrgang (1995), Heft 8 /9, S. 706–711.
Meckl, R./Rosenberg, C. (1995): Neue Ansätze zur Erklärung internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Versuch einer Synthese zwischen volks- und betriebswirtschaftlicher Sichtweise, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, 115. Jahrgang (1995), S. 211–230.
Porter, M.E. (1991a): Nationale Wettbewerbsvorteile. Erfolgreich konkurrieren auf dem Weltmarkt, München 1991; Originalausgabe: The Competitive Advantage of Nations, New York 1990.
Porter, M.E. (1991b): The Competitive Advantage of Nations, in: Strategy. Seeking and Securing Competitive Advantage, hrsg. von C.A. Montgomery und M.E. Porter, Boston 1991, S. 135–169.
Porter, M.E. (1992): Capital Disadvantage: America’s Failing Capital Investment System, in: Harvard Business Review, Volume 70 ( 1992 ), Number 5, S. 65–82.
Schreiner, K. (1989): Bedeutung, Entwicklung und Struktur des Finanzplatzes London, in: Sparkasse, 106. Jahrgang (1989), Heft 1, S. 25–30.
Sölvell, Ö., Zander, I., und Porter, M.E. (1991): Advantage Sweden, Stockholm 1991.
Sorge, A. (1990): Unternehmensstrategien, Qualifikationsentwicklung und Erfolg von Wirtschaftszweigen. Aufschlüsse aus zwischengesellschaftlichen Vergleichen über industrielle Mikroelektronikanwendungen, in: Unternehmerische Qualifikationsstrategien im internationalen Wettbewerb, hrsg. von D. Sadowski und U. Backes-Gellner, Berlin 1990, S. 75–97.
Watts, K.V. (1995): „There is room for both — the German and the Anglo-Saxon model“ in: ZfgK, 1995, Heft 23, S. 1203–1206.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1997 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Börner, C.J. (1997). Nationale Wettbewerbsvorteile im investment banking — untersucht am Beispiel des Finanzplatzes London. In: Bierbaum, D., Feinen, K. (eds) Bank- und Finanzwirtschaft. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82439-4_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82439-4_4
Publisher Name: Gabler Verlag
Print ISBN: 978-3-322-82440-0
Online ISBN: 978-3-322-82439-4
eBook Packages: Springer Book Archive