Zusammenfassung
Mit der Veröffentlichung des ersten Konsultationspapiers zur Änderung der bestehenden Eigenkapitalrichtlinien (Basel II) im Juni 1999 hat der Baseler Ausschuss einen lange von der Finanzindustrie geforderten Bruch mit der deutlich in die Jahre gekommenen Regulierungspraxis vorgenommen. Standardisierte und sehr grobe Risikokategorien sollen nunmehr durch risiko-sensitive Messverfahren ersetzt werden, sodass die regulatorischen Kapitalanforderungen stärker dem tatsächlichen ökonomischen Risikogehalt entsprechen. Fortschrittliche Institute der Branche haben zwar ihr Risikomanagement sowie die interne Kapitalallokation bereits seit längerem auf dem Konzept des ökonomischen Kapitals als Maßgröße für den tatsächlichen Risikogehalt und den dafür notwendigen Kapitalbedarf ausgerichtet. Dennoch erscheint es trotz der in der weiteren Darstellung aufgeführten Schwächen nicht übertrieben, den Vorschlägen des Baseler Ausschusses einen revolutionären Charakter zu konzedieren. Denn endlich werden, analog zu den bereits im Bereich der Marktrisiken erfolgreich eingesetzten Modellen, interne Verfahren auch für Kreditund operationale Risiken Eingang in das aufsichtsrechtliche Regelwerk finden.
„Was Ihnen blühen wird, ist allerdings nichts weniger als eine Revolution der Bankenaufsicht, ein grundlegender Wandel der bisherigen Ordnung, der auch auf Ihre Geschäftsstrukturen nachhaltig einwirken wird.“(Sanio, 2001)
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Literatur
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Fischer, T.R. (2002). Auswirkungen des neuen Baseler Eigenkapitalakkordes auf die Risikosteuerung von Banken. In: Kolbeck, C., Wimmer, R. (eds) Finanzierung für den Mittelstand. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82391-5_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82391-5_2
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