Zusammenfassung
Wenn es noch eines Nachweises dafür bedarf, dass die öffentliche Streitkultur auf den Hund bekommen ist, so sei ein Blick in die Talkshows der deutschen Fernsehanstalten empfohlen. Sie legen ein Armutszeugnis darüber ab, wie ausgeprägt das narzisstische Bedürfnis ist, sich darzustellen, und wie gering die Bereitschaft, einem anderen zuzuhören und ihn zu verstehen. Tieferes Interesse daran, ein Thema in seiner Komplexität auszubreiten und gründlich zu diskutieren, ist selten vorhanden. Und wird im übrigen auch nicht gewünscht. Wo bliebe denn das „Amüsement“ für die Zuschauer, wenn sich die Vertreter zweier Parteien nicht ordentlich zofften? Wie stünde denn die Quote, wenn nicht einer den wadenbeißenden Terrier mimte und der andere den arroganten Pinscher? So lässt sich der Eindruck kaum verhehlen: Was in der Antike die Gladiatorenkämpfe im Kolosseum waren, sind heute die Talkshows im Fernsehen — „Brot und Spiele“ für das Volk.
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© 2002 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Kirchner, A., Brichta, R. (2002). Diskussionsrunden. In: Medientraining für Manager. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82311-3_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82311-3_14
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