Realschüler in Eisenach

Zusammenfassung

Ernst Carl Abbe wurde am 23. Januar 1840 als erstes von zwei Kindern des Fabrikaufsehers Georg Adam Abbe und dessen Ehefrau Elisabeth Christina, geborene Barchfeld, in Eisenach geboren. Seine Vorfahren waren überwiegend in Handwerksberufen, Gewerbe und Landwirtschaft in der Eiscnacher Gegend und in der Rhön tätig. Der Vater war bis zu seiner Verehelichung 1838 in der Buchdruckerei beschäftigt, ging dann als Arbeiter in die Kammgarnspinnerei von Eichel-Streiber, das damals größte industrielle Unternehmen in Eisenach. Die Familie Abbe zog bald in das Wohnhaus der von Eichel-Streiber erworbenen Burgmühle am Rand der Stadt ein, wo Ernst Abbe gemeinsam mit seiner um ein Jahr jüngeren Schwester Sophie unter dürftigen Verhältnissen aufwuchs.

„Ich habe kein Gymnasium besucht, sondern das Realgymnasium meiner Vaterstadt, und ich bin heute noch froh, daß mein Vater zu arm war, um daran denken zu können, mich studieren lassen zu wollen. Dadurch ist mir in meiner Jugend die geistige Nahrung dargeboten worden, die zweifellos für mich die nahrhafteste war. — Für Mathematiker, Naturwissenschaftler und Techniker, nicht minder aber auch für Mediziner und Juristen halte ich die Realbildung für die im allgemeinen weitaus zweckmäßigere.“ Ernst Abbe (Nach [35, S. 452]