Vorwort Zur Ersten Auflage

Zusammenfassung

Am 25. August 1967 jährte sich zum 100. Male Michael Faradays Todestag. Dieses Datum gab mir den äußeren Anlaß, den seit langem beabsichtigten Beitrag für die „Biographien hervorragendèr Physiker“ zu Papier zu bringen. Faradays wissenschaftliches Lebenswerk und seine Lebensführung haben mich seit meiner Studienzeit immer wieder aufs tiefste beeindruckt und begeistert; ich hoffe, daß es mir gelungen ist, auch in der gedrängten Form dieser Darstellung bei dem Leser ähnliche Gefühle der Sympathie für Michael Faraday zu wecken, wie sie mich selbst bewegen. Diese Sympathie beruht letztlich auf der Begegnung mit einer Persönlichkeit, deren hoher Rang in der Wissenschaft zeitlebens in einer so wundervollen Harmonie zu ihrer edlen Menschlichkeit gestanden hat. Der von der Persönlichkeit ausgehende Reiz ist zeitlos. Zeitbedingt ist dagegen sein Arbeitsstil. Rückschauend ist festzustellen, daß die Art und Weise, wie man noch unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg Experimentalphysik betreiben konnte, sich noch nicht allzusehr von derjenigen unterschied, die Faraday selbst praktiziert hat.

Der Frohsinn ist so wie im Leben also auch in Kunst und Wissenschaft der beste Schutz- und Hilfspatron.

Joh. Wolfgang v. Goethe an Joh. Wolfgang Döbereiner am 10. Dezember 1812