Zusammenfassung
Die Zivilreligion des Femsehens bietet dem Publikum mythische Helden an, mit denen sich Millionen Zuschauer identifizieren können. Diese Mythologisierung des Sports kann besonders gut an den Helden des Sportfilms festgemacht werden. Mythische Textformen in Sportspielfilmen wie „Rocky“ bieten den Bezug zur erfahrbaren Lebenswelt, umgarnen sie jedoch gleichzeitig mit mythologischen Archetypen. Die Figur „Rocky“ ist mit Hoffnungen auf Gelingen und Furcht vor dem wiederkehrenden Scheiterns aufgeladen. Diese Spannung zwischen dem Fassbaren und dem, was die jeweilige soziale Wirklichkeit unüberprüfbar überschreitet, zusammen mit lang tradierten Bildern und Deutungsgewohnheiten, macht mythische Texte aktuell faszinierend. Sie haben die Funktion, einen gemeinsamen Bezugsrahmen zu bestätigen. Generell lassen Mythen die Lebenswelt hinter sich und verweisen auf die Sphäre des Heiligen als eindeutigem Bezugspunkt für die diesseitigen Menschen. Diese Art, die Lebenswelt der Menschen hinter sich zu lassen, die Grenzen in Richtung der Sphäre der Götter zu überschreiten, ist gerade in der Lebenswelt des individuell zu gestaltenden und individuell zu verantwortenden Alltags hoch aktuell; nicht im Sinne einer Gottes- oder Götterwelt des Heiligen, sondern in der säkularisierten Form intersubjektiver Gewissheit, die den individuellen Alltag integrierend transzendiert.
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Florschütz, G. (2005). Mythologische Sporthelden — Rocky. In: Sport in Film und Fernsehen. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82201-7_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82201-7_8
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8350-6019-7
Online ISBN: 978-3-322-82201-7
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