Zusammenfassung
Sport galt in ganz Europa des 19. Jahrhunderts als reine Männer-Domäne, in der Männer unter ihresgleichen ihre körperlichen Leistungen messen und sich ihre männliche Kraft im fairen Wettkampf bestätigen konnten. Schon die enggeschnürte Kleidungsmode der Frau (Mieder, Keuschheitsgürtel usw.) ließ nur einen begrenzten körperlichen Bewegungsradius zu. Im viktorianischen Zeitalter waren Frauen zu körperlicher Reglosigkeit verurteilt. Doch die Frauen wachten zu Anfang des 20. Jahrhunderts allmählich auf, wobei dem gerade erst erfundenen Fahrrad eine zentrale Schlüsselstellung zukam, wie Manuela Müller-Windisch erörtert:
Die Fahrradfahrerin, euphorisch zum Inbild der ‚New Woman’ stilisiert, radelte allen Frauen voraus in eine neue Freiheit und Ungewisse Zukunft. Sie hatte körperliche Ausdauer und Kondition bewiesen, gezeigt, dass sie durchaus in der Lage war, sich im gegebenen Falle mit einer Reparatur technisch selbst zu helfen und im Straßenverkehr geübt ihre Frau zu stehen. Auf ihrem Fahrrad konnte jede Frau, die unzufrieden war mit den bislang erreichten kleinen Fluchten, sich aufmachen in das neue Jahrhundert neuer Möglichkeiten.“
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Florschütz, G. (2005). Sport als Forum der Emanzipation. In: Sport in Film und Fernsehen. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82201-7_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82201-7_7
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8350-6019-7
Online ISBN: 978-3-322-82201-7
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