Zusammenfassung
Im Sportfemsehen wird immer wieder kontrovers über die Ethik im Leistungssport diskutiert, das Fair-Play wird durch zunehmendes Doping vieler Profisportler in Frage gestellt, immer wieder wird über aufsehenerregende Doping-Fälle berichtet. In den journalistischen Diskursen wird in solchen Doping-Fällen immer wieder auf einen sog. „Code of ethics“ verwiesen, der dem Sport angeblich eigen sein soll. Dieser „Code of ethics“ ist im kommerzialisierten Leistungssport jedoch nur ein oberflächliches Labeling, das nicht wirklich ethische Maßstäbe setzt. Leistungssport unter den gegenwärtigen kommerzialisierten Bedingungen ist reines Geschäft; er muss medial so inszeniert werden, dass mit der medialen Übertragung sportlicher Events scheinbar die traditionellen sportlichen Ideale zum Fernsehzuschauer transportiert werden, die den Leistungssport auch als Werbeträger attraktiv machen. Dass regelmäßiges Doping längst integraler Bestandteil des kommerzialisierten Leistungssports ist, ohne das der Leistungssport unter dem Zwang einer endlosen Leistungsspirale des „Schneller, Höher, Weiter“ gar nicht mehr stattfinden könnte, darüber wird in der Berichterstattung im Fernsehsport nur selten reflektiert. Dieser „blinde Fleck“ im Sportjournalismus bestätigt die These, dass der kommerzialisierte Leistungssport heute von einer tiefgründigen und nicht leicht zu durchschauenden Doppelmoral geprägt ist, der auch der Sportjournalismus anheim fällt.
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Florschütz, G. (2005). Zur Doppelmoral im Mediensport. In: Sport in Film und Fernsehen. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82201-7_23
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82201-7_23
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
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