Zusammenfassung
Die Auswirkungen elektronischer Kommunikationsunterstützung in Organisationen sind in der europäischen Kommunikationsforschung ein noch immer vernachlässigtes Thema. Zwar stehen praktische Überlegungen zu den Vor- und Nachteilen von Kommunikationswerkzeugen einer fundierten theoretischen, vorwiegend soziologischen Diskussion der Technikfolgen gegenüber, doch fehlen zumeist die empirischen Beweise auf der Basis von Feldstudien.
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Literature
Amerikanische Studien wie jene von KRAUT/ATTEWELL (1997) oder CUMMINGS/BUTLER/KRAUT (2002) bescheinigen der E-Mail-Kommunikation zumindest dieselbe Wertigkeit wie der Telefonkommunikation; WHITTAKER/SIDNER (1996) sprechen sogar von jener Technologie, mithilfe der am häufigsten Arbeitsaufgaben verteilt und delegiert werden.
DUCHENEUT/BELLOTTI (2002) berichten in ihrer vergleichenden Untersuchung in drei Unternehmen von durchschnittlich 42 ein- und ausgehenden E-Mails pro Tag und Person.
HÖFLICH (1996: 117) verweist mit MEIER/BONFADELLI (1987) auf eine der ersten und raren Quellen der Beschäftigung mit Neuen Medien als Problem der Publizistikwissenschaft.
Die wenigen im deutschsprachigen Raum vorliegenden empirischen Ergebnisse (z. B. GOLL 2002; JÄCKEL 2002) sind aufgrund unterschiedlicher Ansätze und Erhebungsmethoden kaum vergleichbar.
Für freizeitliche Zusammenhänge wurden Beziehungsdimensionen computervermittelter Kommunikationen mehrfach bestätigt. Vgl. u. a. THIEDEKE 2003; GÖTZENBRUCKER/LÖGER 2000; GÖTZENBRUCKER 2001; DÖRING/SCHESTAG 2000; PARKS/ROBERTS 1997; PARKS/FLOYD 1996.
Anders als die Systemtheorie, die von relativ stabilen, in sich geschlossenen und auf ihren Erhalt ausgerichteten Systemen ausgeht, repräsentiert die Netzwerktheorie einen operativ offenen, dynamischen und relationalen Ansatz, der sich nicht in der Definition von Rollen erschöpft, sondern Positionen von Akteuren in ihrer Vieldimensionalität aufzeigt. (WEBER 2001)
Machtspiele sind Arenen des Wettbewerbs, innerhalb welcher Handelnde mit Hilfe von Technologie im unternehmerischen Kontext interagieren und Regeln mit dem Ziel des Machtgewinns durch Strategie definieren. (Vgl. DUCHENEAUT 2001)
In diesem Zusammenhang sind Emanzipationsbestrebungen durch Mediengebrauch (im Sinne von ENZENSBERGER 1970), anzusprechen, die sich in virtuellen Gemeinschaften und Gegen-öffentlichkeiten des Internets zeigen. (Vgl. RÖTZER 1999, RHEINGOLD 2003)
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Götzenbrucker, G. (2005). Problemaufriss: Elektronische Kommunikationskultur in Unternehmen. In: Soziale Netzwerke in Unternehmen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82193-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-82193-5_1
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8350-6009-8
Online ISBN: 978-3-322-82193-5
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