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Rückkehr des Tante-Emma-Ladens durch individuelle Kundenbehandlung

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Individualisierung im stationären Einzelhandel

Part of the book series: Markt- und Unternehmensentwicklung ((MAU))

  • 1740 Accesses

Zusammenfassung

In Kapitel 2.3 wurden die qualitativen Verbesserungen hinsichtlich der Adressierung von Informationen sowie der Erhebung von Kunden- bzw. Abverkaufsdaten, die sich durch den Einsatz neuer Formen der Kundenkommunikation wie im Extra Future Store der Metro AG ergeben, detailliert erörtert. Dabei liegt der wesentliche Unterschied einer Einkaufsstätte des Typs „Future Store“ zu herkömmlichen Einkaufsstätten im umfangreichen Einsatz mobiler luK-Technologien, die zum einen zur automatisierten Datenerfassung in Echtzeit, zum anderen zur verbesserten Kommunikation mit den Kunden während des Einkaufs eingesetzt wird. Für die Gestaltung der Preispolitik im Lebensmittel-Einzelhandel bedeutet dies — wie zuvor in Kapitel 4 gezeigt — erheblich veränderte Rahmenbedingungen, da Preise nun individuell und zu marginalen Kosten auf unternehmens-oder kundeneigene Endgeräte innerhalb der Einkaufsstätte am POS kommuniziert werden können. Mittels der automatisiert gewinnbaren Kaufhistorien — bei Verwendung der Kundenkarte in Verbindung mit dem Persönlichen Einkaufsassistenten oder Endgeräten der Kunden — können Unternehmen die jeweiligen individuellen und aktuellen Bewertungsmaßstäbe des Kunden in Erfahrung bringen. In einem nächsten Schritt können dann gezielt monetäre Anreize und individuelle Leistungen basierend auf den dokumentierten, individuellen Vorlieben und Bedürfnissen, d.h. unter Berücksichtigung der Kaufhistorie, ebenfalls automatisiert erstellt und umgehend unter Ausnutzung des „Rückkanals“ elektronisch kommuniziert werden. Damit bieten die neuen Formen der Kundenkommunikation Möglichkeiten zu einer individuellen Kundenbetreuung, d.h. es können bislang typischerweise der Betriebsform Tante-Emma-Laden vorbehaltene Vorteile in Supermärkten realisiert werden.

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Literatur

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  25. Vgl. Kapitel 4.2 zur Rolle der Einfachheit des Sortiments“. In der konsequenten Beschrankung des Sortiments wird einer der entscheidenden Gründe für den Erfolg des Lebensmittel-DiscountFilialist Albrecht (Aldi) gesehen, Barth et al. (2002), S. 183.

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Strüker, J. (2005). Rückkehr des Tante-Emma-Ladens durch individuelle Kundenbehandlung. In: Individualisierung im stationären Einzelhandel. Markt- und Unternehmensentwicklung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-82136-2_5

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  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

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