Zusammenfassung
Wie jede andere angewandte oder anwendende Wissenschaft ist auch die Organisationswissenschaft eine lebende Disziplin, die durch die stetig ansteigende Zahl von Veröffentlichungen ihren Ausdruck findet.37 Mit der Weiterentwicklung der Disziplin wächst die Vielfalt der Sichtweisen des Organisationsproblems, die in unterschiedlichen und häufig inkommensurablen Paradigmen manifestiert werden.38 Das heißt, sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Herkunft, ihrer grundlegenden Annahmen zu Menschenbildern und ihrer geeigneten Forschungsmethodik sehr stark. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, daß vor allem die zu lösenden Probleme, die zur Ausdifferenzierung eines neuen Paradigmas gefuhrt haben, immer ihre Ursachen in ihrer Zeit hatten.39 Somit wurden die Ergebnisse in einen vordeterminierten Bedingungsrahmen eingestellt, der schon für sich genommen mit dem heutigen Bedingungsrahmen nicht mehr vergleichbar ist. Die Ausdifferenzierung der organisationstheoretischen Ansätze im Zeitablauf kann beklagt oder begrüßt werden,40 unabhängig davon weist sie aber darauf hin, daß sich zur Zeit die Disziplin — wieder einmal — an einem Wendepunkt befindet.41 Es geht um zwei wesentliche Fragen. Erstens um die Frage, wie es die Organisationstheoretiker mit der Multiparadigmatik und der damit verbundenen Pluralität und Inkommensurabilität halten wollen. Zweitens um die Frage, wie die wissenschaftstheoretischen Grundpositionen des Objektivismus und des Subjektivismus oder Konstruktivismus in der Organisationstheorie zu vereinbaren bzw. sogar zu integrieren sind.
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Brehm, C.R. (2003). Grundlegung. In: Organisatorische Flexibilität der Unternehmung. Strategische Unternehmungsführung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81620-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81620-7_2
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-7952-8
Online ISBN: 978-3-322-81620-7
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