Zusammenfassung
Anfang der 70er Jahre entwickelte Eugene Fama das grundlegende Konzept des informationseffizienten Kapitalmarktes. Vereinfacht ausgedrückt bezeichnet man demnach einen Markt als informationseffizient, wenn die Preise der an ihm gehandelten Wertpapiere alle verfügbaren Informationen jederzeit vollständig und korrekt widerspiegeln.1 Mit Ball/Brown (1968) und Fama/Fisher/Jensen/Roll (1969) entstand zunächst eine neue Richtung in der empirischen Kapitalmarktforschung, die mit Event-Study beziehungsweise Ereignisstudie bezeichnet wird und unter anderem die Informationsverarbeitung des betrachteten Marktes analysiert. Untersuchungsgegenstand ist die Reaktion des Kapitalmarktes auf ein oder mehrere Arten von Ereignissen.2 Theoretische Überlegungen und Modellformulierungen, wie beispielsweise die von Fama (1970) zur Informationsverarbeitung und Informationseffizienz entstanden erst auf Basis dieser und weiterer empirischer Untersuchungen.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
References
Vgl. Fama (1970), S. 383, im Original: “A market in which prices any time ‘fully reflect’ all available information is called efficient.
Zum CAPM und zur Dividendenproblematik siehe beispielsweise Copeland/Weston (1992), S. 193 ff. bzw. 544 ff. oder Brealey/Myers (1991), S. 165 ff. bzw. 376 ff.
Die Hypothese der rationalen Erwartungen geht auf Muth (1961) zurück; zu Übersichten von Arbeiten zur Marktrationalität siehe Sawazki (1996), Kugler (1994), S. 138 ff., Sauer (1996), S. 60 ff.
Vgl. Grünwald (1980), S. 210 ff., mit einer Gegenüberstellung von Ergebnissen deutscher und amerikanischer Untersuchungen.
Vgl. Thompson (1995), S. 966, Woolridge (1983), S.4; Barclay/Litzenberger (1988), S. 71 f., Thompson/Olson/Dietrich (1988), S. 448.
Auch die im folgenden aufgeführten Arbeiten untersuchen ähnliche Ereignisklassen; Unterschiede bestehen teilweise in der Aggregation verschiedener Unterklassen und vor allem in den für die verschiedenen Klassen festgestellten Kurswirkungen. Zu einer Gegenüberstellung der festgestellten Kurswirkungen für ausgewählte Ereignisklassen siehe Nowak (2001).
Karl Raimund Poppers philosophisch-erkenntnistheoretisches Programm ging aus der geistigen Auseinandersetzung mit dem logischen Positivismus des Wiener Kreises hervor und fand seinen ersten Niederschlag in Poppers “Logik der Forschung” (1935 erschienen); Zur Diffusion des Kritischen Rationalismus in der Betriebswirtschaftslehre siehe Kreischmann (1990).
Zu theoriegeleitet-empiristischen Forschungsansätzen siehe beispielsweise Raffeé/Abel (1979); zum philosophischen Fundament des kritischen Rationalismus siehe Wallner (1991) oder Buttiglione (1991); zur Erkenntnisgewinnung im kritischen Rationalismus siehe beispielsweise Sievering (1988), Vollmer (1988), Pähler (1988); zur Erkenntnistheorie im Zusammenhang mit der Kapitalmarktforschung siehe Arrow (1974), S. 4, mit Bezug unter anderem auf Popper.
Rights and permissions
Copyright information
© 2003 Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Hauser, S.E. (2003). Einführung. In: Informationsverarbeitung am Neuen Markt. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81603-0_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81603-0_1
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-7933-7
Online ISBN: 978-3-322-81603-0
eBook Packages: Springer Book Archive