Zusammenfassung
Um die Funktionen des Konzernabschlusses zu konkretisieren und entsprechende Rechnungslegungsvorschriften zu entwickeln, ist es unabdingbar zu definieren, was Unternehmenszusammenschlüsse, insbesondere Konzerne, sind und welche Aufgabe ihnen im gesamtwirtschaftlichen Kontext zukommt. Ausgangspunkt für die genannten Überlegungen ist die Tatsache, dass eine der Hauptaufgaben einer Volkswirtschaft in der Allokation ihrer knappen Ressourcen besteht. Grundsätzlich gilt für eine Marktwirtschaft, dass der Preismechanismus in Abhängigkeit von Nachfrage und Angebot die auftretenden Koordinationsprobleme löst und somit die Verteilung der Ressourcen sicherstellt. Wenn dies problemlos funktionieren würde, wäre die Existenz von Unternehmen nicht zu rechtfertigen. Allerdings hat bereits Coase festgestellt, dass der Preismechanismus nicht ohne Zutun der Marktteilnehmer funktioniert.1 Vielmehr ist die Sicherstellung einer einheitlichen Informationsbasis der Marktteilnehmer mit umfangreichen Kosten verbunden, die den Preismechanismus und somit die von ihm ausgeübte Koordinationsfunktion erheblich beeinträchtigen. Man spricht von so genannten Transaktionskosten, d. h. Informationskosten, die bei der Koordination wirtschaftlicher Leistungsbeziehungen über den Markt anfallen.2 Picot unterteilt diese in Abhängigkeit des Fortschritts des Koordinationsprozesses in Anbahnungs-, Vereinbarungs-, Kontroll- und Anpassungskosten.3 Sie lassen sich durch eine Koordination von Unternehmen reduzieren, da innerhalb der Unternehmung die Informationssuche und Kontrolle aufgrund der begrenzten Anzahl der Transaktionen leichter zu gewährleisten ist. Allerdings kann auf die Marktkoordination nicht verzichtet werden, da an die Stelle der Transaktionskosten so genannte Organisationskosten treten, die die Kosten der Unternehmenskoordination umfassen.4
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Klein, G. (2003). Der Konzern als Form des Unternehmenszusammenschlusses. In: Internationale Rechnungslegung und Konzernabschluss. Rechnungswesen und Unternehmensüberwachung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81597-2_2
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Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-7927-6
Online ISBN: 978-3-322-81597-2
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