Bewertungs- und Entscheidungsmodell für kooperative Logistiknetzwerke

Zusammenfassung

In Kapitel 1.2 wurden bereits die im Rahmen eines kooperativen Logistiknetzwerkes zu treffenden Entscheidungen skizziert. Die Modellbildung in dieser Arbeit fokussiert sich auf kooperative Logistiknetzwerke, die durch die Zusammenarbeit von Logistikunternehmen entstehen. Für die einzelnen Unternehmen steht jeweils aus strategischer Sicht zunächst die Fragestellung im Vordergrund, ob eine Teilnahme am Kooperationssystem vorzusehen ist. Basierend auf dieser grundsätzlichen Entscheidung ergeben sich für die Logistikunternehmen weitere nachgelagerte taktische Planungsaufgaben. Im Direktverkehr sind Linien-bzw. Begegnungsverkehre zu planen und die Entscheidung über Eigen-oder Fremderstellung der Transportleistung zu treffen. Dies setzt voraus, dass für das gesamte physische Logistiknetzwerk in der strategischen Planung die Struktur festgelegt wurde. Die im Rahmen der Strukturplanung zu treffenden Entscheidungen beziehen sich auf die Standortplanung der potenziellen Umschlagspunkte (Hubs) sowie der Speditionsdepots und die Planung ihrer Einzugsgebiete. Diese Teilaufgaben der strategischen Planung sind nicht Gegenstand dieser Arbeit.¹Bei der Problemmodellierung wird von gegebenen Standorten ausgegangen. Auf Basis dieser Standorte findet für das Hubsystem die Zuordnung der Depots zu Hubs statt. Stehen mehrere potenzielle Hubstandorte zur Auswahl, so soll durch die Allokation der Depots zu Hubs implizit eine Entscheidung über die zu nutzenden Hubs getroffen werden. Werden mehrere Hubs verwendet, sind ggf. Zwischenhubverkehre vorzusehen. Abbildung 5–1 gibt einen Überblick der möglichen Entscheidungsalternativen, die strategische und taktische Fragestellungen umfassen.