Zusammenfassung
Im bisherigen Verlauf der Arbeit wurden die verschiedenen Abweichungen und Signale, die das Ausmaß der bestehenden Nachfrage- bzw. Kostenunsicherheit generieren, als normalverteilte Zufallsvariablen unterstellt, wie es auch für den überwiegenden Großteil der bestehenden Literatur gilt. Die Autoren wählen diese Modellierungsweise der Unsicherheitsarten hauptsächlich aufgrund „technischer“ Gründe, die die „angenehmen“ Eigenschaften der Normalverteilung (vor allem die Selbstreproduzierbarkeit) betreffen. Wie sich an den Analysen des vorangehenden Kapitels 3 erweist, lassen sich auf der Basis normalverteilter Abweichungen und Signale auch sehr komplexe Modellierungen auf relativ elegante Weise in den Griff bekommen. Dennoch birgt diese Vorgehensweise in zweierlei Hinsicht Probleme: Obwohl sich die Normalverteilung einer Zufallsvariable über dem kompletten Bereich von −∞ bis +∞ definiert, gehen die Autoren implizit davon aus, daß die zugehörigen Realisierungen der Zufallsvariablen „sehr nahe“ an ihren jeweiligen Erwartungswerten liegen, so daß die Nichtnegativität der Nachfragemengen und -funktionen bzw. der realisierten Stückkosten gewährleistet ist.96 Diese implizite Unterstellung widerspricht jedoch den Eigenschaften der Normalverteilung, wodurch ein Konsistenzproblem und ein logischer Bruch in der Modellanalyse entstehen. Wenn die Autoren überhaupt auf dieses potentielle Konsistenzproblem eingehen, lauten typische Rechtfertigungen:
Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten negativer Werte ließe sich durch die entsprechende Wahl der Varianzen beliebig verringern (Vives 1984, S. 77), was jedoch das Problem nicht wirklich löst.
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Hornig, S.O. (2003). Zum Einfluß asymmetrischer Verteilungen von Nachfrage- und Kostenparametern auf die Informationspolitik von Unternehmen. In: Informationsaustausch im Oligopol?. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81553-8_4
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