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Wirtschaftspädagogische Aspekte der privaten Non-Profit-Organisationen

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Die Vielfalt der Dienstleistungsökonomik
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Zusammenfassung

In einem gemeinsamen Beitrag haben Dieter Witt und der Verfasser Überlegungen zu wirtschaftsberuflichen Qualifikationsbedarfen und deren Deckungsmöglichkeiten in Verbänden und anderen Non-Profit-Organisationen aus einer eher personalwirtschaftlichen Perspektive heraus angestellt.1 Im vorliegenden geht es nun weniger um die Frage, welche speziellen Qualifikationen für betriebswirtschaftliche und verwaltende Tätigkeiten in Non-Profit-Organisationen (NPO)2 aus vorwiegend betrieblicher (und betriebswirtschaftlich-theoretischer) Sicht notwendig und wünschenswert sind, sondern mehr um die Bedeutung der privaten bedarfswirtschaftlichen Betriebe für die (Wirtscharts-) Erziehung und Bildung von Menschen.3 Viel mehr als eine Sammlung wirtschaftspädagogischer Fragen,die sich an die NPO anknüpfen, und einiger Thesen und Gedankenversuche dazu kann diese erste Annäherung nicht bieten. Der Unterschied beider Betrachtungsweisen liegt letztendlich vor allem im vorausgesetzten Zweck: Geht es der Personalentwicklung, je nach dem Verständnis, das man von ihr hat, tendenziell mehr darum, das betriebsnotwendige Personal zu „entwickeln“ (sowie heranzuziehen und zu binden), so geht es der Pädagogik mehr darum, die Persönlichkeitsentwicklung des Individuums zu fördern — wobei das Persönlichkeitsideal durchaus verschieden sein kann, je nach Erziehungsauffassung und ihrer jeweiligen letztlich philosophischen (insbesondere anthropologischen) oder religiösen Grundlage.4

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Literatur

  1. Vgl. Dieter Witt und Hilmar Sturm: Anforderungen an betriebswirtschaftliche Qualifikationen des Personals in Non-Profit-Organisationen und Möglichkeiten ihrer Deckung, in: Dieter Witt Claudia Eckstaller und Peter Faller (Hrsg.): Non-Profit-Management im Aufwind? Festschrift für Karl Oettle zum 75. Geburtstag. Wiesbaden 2001, S. 27–42.

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  2. Dafür werden die Wirtschaftspädagogik als die Wissenschaft von der Wirtschaftserziehung, die Berufspädagogik als die Wissenschaft von der Berufserziehung definiert. Vgl. z. B. Johannes Baumgardt: Wirtschaftspädagogik, in: Waldemar Wittmann u. a. (Hrsg.): Handwörterbuch der Betriebswirtschaftslehre, Band 3, R-Z. Stuttgart, 5. Aufl. 1993, Sp. 4734–4749, hier Sp. 4734.

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  3. Zur unterschiedlichen Haltung von Personalwirtschaft (insbesondere Personalentwicklung) und Pädagogik siehe z. B. Heinrich Schanz: Personalentwicklung in berufspädagogischer Sicht, in: Rolf Arnold, Rolf Dobischat und Bernd Ott (Hrsg.): Weiterungen der Berufspädagogik. Von der Berufsbildungstheorie zur internationalen Berufsbildung. Festschrift für Antonius Lipsmeier zum 60. Geburtstag. Stuttgart 1997, S. 280–290, hier S. 288; Rolf Arnold: Betriebspädagogik. Berlin, 2., überarb. u. erweit. Aufl. 1997, S. 61–64; Karin Aschenbrücker: Wirtschaftspädagogische Theorie und Personalentwicklung. Strukturen ganzheitlicher Persönlichkeitsbildung. Wiesbaden 1991.

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  4. Vgl. z. B. schon Fritz Urbschat: Die Bedeutung der Wirtschaftspädagogik im Rahmen der Wirtschaftswissenschaften, in: Hermann Röhrs (Hrsg.): Die Wirtschaftspädagogik - eine erziehungswissenschaftliche Disziplin? Frankfurt a. M. 1967, S. 44–53; auf S. 45 spricht er von einem „Dualismus“ von Gewinnstreben und Kultur (der Artikel stammt ursprünglich von 1955). Hingegen bezeichnet beispielsweise Hans Krasensky es als Ziel der Wirtschaftspädagogik, „dass die Erziehung die Wirtschaft als Mittel und Ziel benützt mit dem Ziel der Heranbildung einer vollendeten Einzelpersönlichkeit…” (in: Johannes Baumgardt und Helmut Heid (Hrsg.): Erziehung zum Handeln. Trier 1978, S. 165–178, hier S. 165). Andere äußern sich ähnlich, neuerdings etwa Rolf Dubs: Wirtschaftsbürgerliche Bildung - Überlegungen zu einem alten Postulat, in sowi-onlinejournal 2/2001 (http://www.sowi-onlinejournal.de/2001–2/wirtschaftsbuergerliche_bildung_dubs.htm), vgl. auch andere Beiträge in dieser Zeitschrift.

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  5. Karin Roßkopf und der Verfasser haben auf der Grundlage einer empirischen Erhebung die Einfihrung eines Ausbildungsberufs für wirtschaftlich-verwaltende Tätigkeiten in NPO („NPOFachangestellter“oder dergleichen) vorgeschlagen; vgl. Karin Roßkopf und Hilmar Sturm: Berufsausbildung für und in Nonprofit-Organisationen, in: Reinbert Schauer, Robert Purtschert und Dieter Witt (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen und gesellschaftliche Entwicklung: Spannungsfeld zwischen Mission und Ökonomie. Linz 2002, S. 151–162. Es zeigte sich, dass 40% der 223 befragten Verbände einem solchen Berufsbild zustimmen.

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  6. Vgl. zum Folgenden z. B. auch Dieter Witt: Verbände als Gegenstand der Haushaltswissenschaft, in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, 47. Jahrgang, Heft 4, 1999, S. 165–171. Vergleiche mit öffentlichen Betrieben und Privathaushalten konnten hier nicht gezogen werden.

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  7. Zu den Charakteristika von NPO siehe z. B. Karl Oettle: Non-Profit Organisations, in: Erwin Grochla u. a. (Hrsg.): Handbook of German Business Management. Stuttgart u. a. 1990, Sp. 1513–1520; Peter Eichhorn: Konstitutive Merkmale von Non-Profit-Organisationen, in: Dieter Witt, Claudia Eckstaller und Peter Faller (Hrsg.): Non-Profit-Management im Aufwind? Festschrift für Karl Oettle zum 75. Geburtstag. Wiesbaden 2001, S. 45–52; Lester M. Salamon und Helmut K. Anheier: Defining the nonprofit sector. A cross-national analysis. Manchester und New York 1997, S. 33 f. Gemeinsam ist den Definitionen, dass eine NPO zumindest keinen Gewinn ausschütten darf; dass überhaupt keine Gewinne erwirtschaftet werden sollen, wird ebenfalls vertreten. Der Gewinnbegriff ist dabei zentral, möglicherweise aber nicht einheitlich.

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  8. Mit Karl Oettle und Dieter Witt könnte man einige davon unter das „Dienstprinzip“ rubrizieren. Vgl. hierzu z. B. Karl Oettle: Die besondere Arbeits-und Dienstauffassung der Arbeitnehmer in öffentlichen und gemeinwirtschaftlichen Unternehmen, in: Beiheft 3, 1980, der Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen, S. 4–17; Dieter Witt: Kultur und Dienstprinzip in öffentlichen Betrieben, in: Peter Faller und Dieter Witt (Hrsg.): Dienstprinzip und Erwerbsprinzip. Fragen der Grundorientierung in Verkehr und öffentlicher Wirtschaft. Festschrift für Prof. Dr. Karl Oettle zur Vollendung des 65. Lebensjahres. Baden-Baden 1991, S. 283–299 (= Schriften zur öffentlichen Verwaltung und öffentlichen Wirtschaft, Band 128).

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  9. Zur in- und extrinsischen Motivation siehe v. a. Heinz Heckhausen: Motivation und Handeln. 2. Aufl. 1989, S. 455–460, ferner zahlreiche Arbeiten von Edward L. Deci.

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  10. Vgl. zu den Wirkungen der (Erwerbs-) Arbeit auf das (Privat-) Leben u. a. Melvin L. Kohl und Carmi Schooler: Job Conditions and Personality: A Longitudinal Assessment of their Reciprocal Effects, in: Work and Personality: An Inquiry into the Impacts of Social Stratification. Norwood, New Jersey 1983, S. 125–153.

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  11. Vgl. z. B. Dieter Witt: Kultur und Dienstprinzip in öffentlichen Betrieben, in: Peter Faller und Dieter Witt (Hrsg.): Dienstprinzip und Erwerbsprinzip. Fragen der Grundorientierung in Verkehr und öffentlicher Wirtschaft. Festschrift für Prof. Dr. Karl Oettle zur Vollendung des 65. Lebensjahres. Baden-Baden 1991, S. 283–299.

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  12. Einen Überblick Ober Aspekte der Konsumpädagogik bietet Johannes Baumgardt: Erziehung zu sinnvollem Konsumieren. Aspekte zur Konsumpädagogik, in: ders. und Helmut Heid (Hrsg.): Erziehung zum Handeln. Trier 1978, S. 25–48.

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  13. Das Modell ist übersichtlich aus verschiedenen Quellen und in Abbildungen zusammengestellt bei Lothar Schneider u. a.: Zur Ethik des Handelns in Privatwelt und Erwerbswelt am Beispiel von Umwelteinstellungen und Umweltverhalten von Verantwortlichen in Betrieben und privaten Haushalten, Band 1, Literaturstudie (hrsg. v. IFEP + S). Baltmannsweiler 1992, S. 9 ff., insbesondere S. 11 und 12 sowie 24. Zur Begründung siehe v. a. Lawrence Kohlberg: Die Psychologie der Moralentwicklung (hrsg. v. Wolfgang Althof). Frankfurt am Main 1996 (Sammlung wesentlicher Aufsätze); Jean Piaget: Das moralische Urteil beim Kinde. München 1986. Kritisch dazu z. B.: Ulf Peltzer: Lawrence Kohlbergs Theorie des moralischen Urteilens. Eine wissenschaftstheoretische und forschungspraktische Analyse. Opladen 1986.

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  14. Ruth Simsa: NPOs im Lichte gesellschaftlicher Spannungsfelder Aktuelle Herausforderungen an das strategische Management, in: Reinbert Schauer, Robert Purtschert und Dieter Witt (Hrsg.): Nonprofit-Organisationen und gesellschaftliche Entwicklung: Spannungsfeld zwischen Mission und Ökonomie. Linz 2002, S. 39–61, hier S. 41.

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  15. Auf anderer Grundlage kann man offensichtlich zu ähnlichen Ergebnissen und Forderungen kommen: Auch ein älterer, fruchtbarer Pädagoge, fir den die Freiheit das erzieherische Prinzip ist und der in der wahren Freiheit zugleich die höchste Moralität verwirklicht sieht, nämlich Rudolf Steiner, gleichzeitig fir freie Assoziationen der Wirtschaftssubjekte plädiert, die das Wirtschaftsleben relativ frei und situationsangemessen bestimmen sollen; vgl. hierzu z. B. ders.: Die Philosophie der Freiheit. Grundzüge einer modernen Weltanschauung. Dornach, 126.-140. Tsd. 1998 (erstmals Berlin 1894), v. a. S. 145 ff., 164 f.; ders.: Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft. Dornach, 31.-40. Tsd. 1991 (erstmals 1919), S. 16 und passim. Steiner argumentiert hier nicht esoterisch.

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Sturm, H. (2003). Wirtschaftspädagogische Aspekte der privaten Non-Profit-Organisationen. In: Sturm, H., von Velsen-Zerweck, B., Stüber, E. (eds) Die Vielfalt der Dienstleistungsökonomik. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81496-8_9

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81496-8_9

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