Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die für diese Arbeit relevanten Elemente des Diskurses zum Kooperationsphänomen dargestellt. Zunächst werden dazu die verschiedenen Konzepte und Begriffe, die im Rahmen des Kooperationsdiskurses von Bedeutung sind, kurz skizziert und voneinander abgegrenzt (Abschnitt 2.1). Daran schließt sich eine Diskussion der verschiedenen Erklärungen für das Zustandekommen von Kooperationen an (Abschnitt 2.2), wobei sich die Analyse auf die wissensbasierten Erklärungen konzentriert.
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Notes
Die in der Literatur verwendete Terminologie zu Unternehmenskooperationen präsentiert sich uneinheitlich und unübersichtlich (vgl. Pausenberger 1989: 621) und bleibt „schillernd und unscharf (Backhaus/Piltz 1990:2).
Hier liegt die wesentliche Abgrenzung zu Akquisitionen oder Fusionen, bei denen mindestens einer der Partner seine Selbständigkeit aufgibt.
Die frühesten wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit Strategischen Allianzen finden sich bei James (1985), Casson (1986) und Harrigan (1987), wie eine Online-Recherche bei der Datenbank „Business Source Premier“ ergab.
Da die Untersuchung von Lernprozessen im Vordergrund steht, ist das konkret gewählte institutionelle Arrangement für diese Arbeit nicht von zentraler Bedeutung, bleibt aber als Randbedingung nicht uninteressant.
„We can envisage an input-output matrix of knowledge and products, where inputs of specialized knowledge, k sub 1 to k sub m, form the columns, and outputs of products, p sub Ito p sub n, the rows. As we have noted, the firm may be described in terms of its product domain and its knowledge domain.“ (Grant/Baden-Fuller 1995: 19)
Vgl. dazu Grant (1996B: 383 ff), der analog auf der Ebene von Netzwerken argumentiert.
Im Kontext von Kooperationen verwendet Badaracco (1991) statt des Begriffspaars „explizit“ vs. „implizit“ die Bezeichnungen „wanderndes“ („migratory“) und „verankertes“ („embedded“) Wissen.
Grant/Baden-Fuller (1995: 19) verwenden zur Erläuterung das Beispiel der Zusammenarbeit zwischen einem Automobilhersteller und seinem Autositz-Zulieferer. Da das für die Autositzherstellung benötigte Wissen nicht vollständig im Produkt Autositz eingebettet ist, fehlt dem Autohersteller (implizites) Wissen zur optimalen Integration des Sitzes in sein Fahrzeug. Innerhalb einer Kooperation erhalten die Kooperationspartner nun die Möglichkeit, zusätzlich (implizites) Design-und Technikwissen mit einzubeziehen. Grant (1996B: 383) nennt als weiteres Beispiel den Kleiderhersteller Benetton und seine kooperativen Beziehungen zu Textildesignern mit ihrer (teilweise impliziten) „fashion design capability“.
Auch Blutner et al. (2000: 144) sehen diesen Zusammenhang (aus systemtheoretischer Perspektive): „Die Diskussion über Innovationsnetzwerke (vgl. die Beiträge in Blättel-Mink/Renn 1997; Rammert 1997) hat gezeigt, dass Innovationen vielfach in Kooperationsbeziehungen zwischen Organisationen entstehen. Kooperationen und Netzwerke scheinen in besonderem Maße geeignet, die Risiken einzuhegen, die Innovationsprozesse für einzelne Organisationen mit sich bringen. Sie erleichtern die Kombination von Akteuren, Wissensbeständen, Technologien usw., aus denen Innovationen entstehen.“
In diesem Sinne äußert sich auch Tsang (2000: 215): „Transaction cost theory has been the dominant theoretical lens used in the study of joint ventures“.
Tsang (2000: 228) argumentiert ähnlich: Aktivitäten, die intern höhere Transaktionskosten verursachen, müssen ausgelagert werden. Manche solcher Aktivitäten, die aus transaktionskostentheoretischen Erwägungen auszulagern wären, können jedoch wegen interner Lernprozesse und „intrinsic firm capabilities“ langfristig einen Mehrwert schaffen, der die höheren Kosten übersteigt (siehe auch die folgenden Ausführungen zur Resource-based View).
So bemängelt Tsang (2000: 216f.): „Theorists have used concepts such as resources, assets, competencies, and capabilities in a rather liberal manner and sometimes, different meanings are attached to the same concept by different theorists.“
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Grunwald, R. (2003). Unternehmenskooperationen. In: Inter-organisationales Lernen. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81490-6_2
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