Zusammenfassung
Wenn man die These akzeptiert, dass keine absolute Wahrheit für uns erkennbar ist, dann kann man dem von Joan Robinson angesprochenen Dilemma nicht wirklich entkommen. Man kann es nur relativieren, indem man den Boden aufzeigt, auf dem man steht, d.h. möglichst gründlich die eigene Position und das gewählte Erklärungsinstrumentarium offen legt.
“Eine der Ursachen, die das Leben heute so unbehaglich machen, liegt darin, dass wir unsicher geworden sind in Dingen, die wir für selbstverständlich hielten. (...) Warum glaube ich, dass ich glaube, was mich glauben macht? So bleiben wir in undurchdringlichem Nebel. Die Wahrheit ist nicht länger wahr, das Böse ist nicht länger böse. ‘Alles hängt davon ab, was man im Sinn hat.’ Das aber macht das Leben unmöglich — wir müssen einen Ausweg finden. (...) Wir müssen daran gehen, die Wurzeln unseres Glaubens aufzuspüren. (...) Es wird schwer sein, die Ideologie aus der Antwort zu eliminieren; aber ohne Ideologie würden wir andererseits nie an diese Frage gedacht haben”15
Joan Robinson
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Literatur
Robinson, J.: Doktrinen der Wirtschaftswissenschaften, 2. Auflage, München 1968, S.7/10.
Vgl. Shelanski, H.A.; Klein, P.G.: (1995). Empirical research in transaction cost economics: a review and assessment, in: Journal of Law, Economies and Organization, Vol. 11, No. 2, S. 335–361.
Vgl. Williamson, O.E.: (1994a). Strategizing, economizing, and economic organization, in: Rumelt, R.P.; Schendel, D.E.; Teece, D.J. (eds.): (1994). Fundamental issues in strategy, Boston, S. 361–401.
Vgl. Essler, W.K.: (1982). Wissenschaftstheorie I — Definition und Reduktion, 2. Auflage, München, S. 36.
Joskow, P.L.: Asset specificity and the structure of vertical relationships: empirical evidence, in: Williamson, O.E.; Winter, S.G. (eds.): (1993). The nature of the firm, New York, S. 117–137, hier S. 134, Fn. 15.
Klein, B.; Crawford, R.G.; Alchian, A.A.: (1978). Vertical integration, appropriable rents and the competitive contracting process, in: Journal of Law and Economies, Vol. 21, S. 297–326, hier S. 325.
Vgl. Popper, K.R.: (1987). Das Elend des Historizismus, 6. Auflage, Tübingen, S. 90/91, S. 94. (Das Buch erschien zuerst 1944/45 etwas gekürzt in Aufsatzform in der Zeitschrift Economica).
Vgl. ebd., S. 100/101 und S. 101, Fn.88.
Vgl. Haussmann, T.: (1991). Erklären und Verstehen: Zur Theorie und Pragmatik der Geschichtswissenschaft, Frankfurt, S. 95–99 und die dort angegebene Literatur.
Popper, K.R.: (1987). S. XII.
Vgl. Einstein, A.: (1988). Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie, 23. Auflage, Braunschweig, insbesondere S. 23–25. Die Newtonsche Mechanik geht von einem absoluten Zeit- und Raumbegriff aus. Einstein legt nun in der Relativitätstheorie dar, dass die Ausdehnung eines Körpers und die Zeit, die für ihn vergeht, von seiner Geschwindigkeit abhängig sind, so dass die Newtonsche Mechanik nur noch als brauchbare Annäherung für ausreichend ‘langsame’ (und ausreichend leichte) Körper gelten kann.
Einstein, A.; Infeld, L.: (1991). Die Evolution der Physik, Augsburg, S. 320.
Mirowski, P.: More heat than light — economics as social physics: physics as nature’s economics, Cambridge 1991, S. 358.
Vgl. Merton, R.K.: (1957). Social theory and social structure, New York, S. 5–10.
Dieser Punkt nimmt eine zentrale Stellung bei Edith Penrose ein, die mit ihrer Arbeit wesentliche Grundlagen für die Erarbeitung des ‘Ressource-based view’ gelegt hat: Vgl. Penrose, E.: (1963). The theory of the growth of the firm, Oxford.
Vgl. Williamson, O.E.: Die ökonomischen Institutionen des Kapitalismus, Tübingen 1990 (Original 1985), S. 3 und S. 21.
Becker, G.S.: (1976). Irrational behavior and economic theory, in: Die ökonomischen Institutionen des Kapitalismus ders.: (1976). The economic approach to human behavior, Chicago, S. 153–168, hier S. 154.
Vgl. Machlup, F.:(1967).
Vgl. Thaler, R.H.; Shefrin, H.M. (1981): An economic theory of self control, in: Journal of Political Economy, Vol. 89, S. 392–405, welche die Folgen diskutieren, die eine über die Zeit nicht stabile Präferenzstruktur eines Individuums haben kann und hieraus ein Kalkül für Selbstbindung ableiten.
Robinson, J.: (1968), S. 35.
Das folgende Kapitel baut wesentlich auf den Arbeiten von Essler auf. Vgl. Essler, W.K.: (1982). Eine darüber hinausgehende Diskussion der philosophischen Dispute rings um das Wort ‘Begriff’ unterbleibt mangels Raum.
Einstein, Albert; Infeld, Leopold: (1991). Die Evolution der Physik, Augsburg, S. 44.
Popper, K.: (1934/1994). Logik der Forschung, 10. Auflage, Tübingen, S. 31.
Popper, K.: (1934/1994). S. 31 Fn.1.
ebd. S. 225.
Mirowski, P.: (1991). S. 335/336.
Mirowski, P.: (1991). S. 341.
Vgl. so ähnlich: Leder, T.: (1977). S. 7 und 16.
Vgl. Essler, W.K.: (1982). S. 79/80.
Essler, W.K.: (1982). S. 68.
ebd. S. 65 und S. 161.
ebd., S. 65. Essler nennt noch weitere Formen partieller Definitionen, die hier der Kürze halber ausgelassen werden.
Vgl. zu einer eingehenderen Diskussion Russel, B.: (1948). Human knowledge — its scope and limits, S. 18–22.
Die Regeln zur Verwendung eines Begriffs nennt man die Intensionen. Deren Anwendungen auf Elemente der Welt führt zu dem Schluss, ob das betreffende Element unter den Begriff fällt oder nicht. Es handelt sich hier um die Merkmale, die ein Gegenstand haben muss, um unter den Begriff zu fallen; anders ausgedrückt: um den Sinn des Begriffs. Dies ist klar zu trennen von einerseits den Extensionen des Begriffs und andererseits von Intention. Bei der Intention handelt es sich um den Zweck eines Handelns. Bei Extension dagegen geht es darum, wofür der Ausdruck steht also der Begriffsumfang. Die Begriffsextension ist die Menge der Dinge, die de facto unter den Begriff fällt. Vgl. für eine ausführlichere Darstellung: Essler, W.K.: (1982). S. 21/22 insbes. Fn. 3, S.50 und S. 119. Vgl. ferner: Russel. B.: (1948). S. 147 und S. 155–158.
Vgl. Essler, W.K.: (1982). S. 67.
Vgl. Essler, W.K.: (1982). S. 67.
ebd., S. 18.
Vgl. Hügli, A., u.a. (Hg.): (1995). S. 80/81.
Vgl. zur Bedeutung von impliziten Definitionen in den Wirtschaftswissenschaften: Leder, T.: (1977), S. 45–77. Vgl. ferner: Essler W.K.: (1982). S. 18/19.
Essler, W.K.: (1982). S. 18.
Essler, W.K.: (1982). S. 69.
Vgl. Essler, W.K.: (1982). S. 70. Inwieweit etwas Seiendes tatsächlich unabhängig vom Betrachter ein ‘Wesen’ hat, das unabänderlich gegeben ist, ist eine philosophisch unabgeschlossene Diskussion, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass es zumindest einen Kern an Vorstellungsgehalten gibt, der unabänderlich zu bestimmten Begriffen gehört (z.B. dass eine Unternehmung zum Zweck der Veräußerung Inputs in Outputs verwandelt, sprich: dass sie produziert). Dieser Kern ist aber vergleichsweise klein, so dass sich erhebliche Abweichungen zwischen unterschiedlichen Definitionen, die alle diesen Kern enthalten, ergeben können.
ebd., S. 70–72.
Essler, W.K.: (1982). S. 72.
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Winkler, U. (2004). Methodologische und inhaltliche Positionsbestimmung. In: Effiziente Grenzen der Unternehmung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81464-7_2
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