Zusammenfassung und Ausblick

Zusammenfassung

Zentraler Gegenstand der vorliegenden Arbeit waren Überlegungen zu ökonomischen Kalkülen und Strategien des Missbrauchs und des Schutzes von Intellektuellem Eigentum. Im Folgenden soll die Aufmerksamkeit noch einmal auf einige wichtige Ergebnisse gelenkt werden. Zur theoretischen Fundierung der Analyse wurde zunächst versucht, Intellektuelles Eigentum in den Kontext neoinstitutionalistischer Theorien zu integrieren. Dabei zeigte sich, dass die Prozesse der Hervorbringung und Allokation von Ergebnissen geistiger Arbeit nur dann mit dem bestehenden institutionsökonomischen Analyseinstrumentarium lückenlos erklärt werden können, wenn man Intellektuelles Eigentum vom Gut Information differenziert und als knappe, werthaltige und somit schützenswerte Ressource positioniert. Vor dem Hintergrund dieser allgemeinen Ausfiihrungen widmete sich der zweite Teil der Arbeit vorrangig der Diskussion der Ursachen, Ziele und ökonomischen Implikationen des Missbrauchs von Intellektuellem Eigentum. Im Ergebnis der Diskussion ist die Feststellung wesentlich, dass von den reproduktiven Eigenschaften innovativer und kreativer Werke nicht nur deren Entwickler und Produzenten profitieren, indem sie die Herstellung von Kopien für die Weiterverwendung kostengünstiger gestalten können. Die Reproduzierbarkeit intellektueller Ressourcen ist gleichzeitig eine wichtige Determinante zur Beurteilung der Missbrauchsbereitschaft von Marktakteuren. So konnten zahlreiche Belege dafür gefunden werden, dass Schädiger im Wesentlichen beabsichtigen,

• durch die unerlaubte Aneignung fremder Geistesleistungen ihre Innovationskosten und -risiken zu mindern,

• an positiven Nutzeneffekten schöpferischer Arbeit frei oder zu geringen Kosten zu partizipieren und/oder

• durch die Herstellung und Veräußerung von Raubkopien und Imitaten Produzentenrente von Innovationspionieren abzuschöpfen.