Sanierung von mittelständischen Unternehmen aus Sicht der Banken

Zusammenfassung

Die ständig steigende Anzahl von Unternehmensinsolvenzen und die derzeit negativen wirtschaftlichen Prognosen geben keinen Anlas, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Die mit den Insolvenzen verbundene Zerstörung von Werten trifft häufig alle Stakeholder eines Unternehmens, insbesondere Gesellschafter, Gläubiger, Arbeitnehmer und erreicht Größenordnungen von erheblicher volkswirtschaftlicher Bedeutung, Insgesamt wurden im Jahre 2001 rd. 503.000 Arbeitsplätze durch Unter-nehmensinsolvenzen vernichtet und Schäden von rd. 22,5 Milliarden € verursacht bei insgesamt 32.390 Insolvenzfällen (Vorjahr 27.930). Der Anstieg der Insolvenzen hat auch im ersten Halbjahr 2002 nicht halt gemacht. Die Zahl der Unternehmenspleiten hat von 15.020 im ersten Halbjahr 2001 auf 18.800 Betriebe im ersten Halbjahr 2002 zugelegt (Creditreform 2002, S. 1 ff.). Die deutliche Zunahme der Anzahl der Insolvenzfälle ist auf den starken Zuwachs bei den Unternehmenszusammenbrüchen mittelständischer Betriebe mit weniger als 100 Beschäftigten zurückzuführen (Statistisches Bundesamt 2002). Das Baugewerbe, der Handel und der Dienstleistungssektor sind von den Insolvenzen besonders betroffen. Da der Mittelstand eine große Bedeutung für die Volkswirtschaft Deutschlands hat, werden kleine und mittlere Betriebe in den Vordergrund dieser Untersuchung gestellt.

Dr. Wolfgang Portisch, geboren 1966 in Jever. Von 1987 bis 1992 Studium der Betriebswirtschaftlehre an den Universitäten in Oldenburg, North Texas und Lüneburg. 1992 bis 1996 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bank- und Finanzwirtschaft der Universität Lüneburg. Anschließend Promotion und Aufnahme einer Tätigkeit im Kreditmanagement einer großen Regionalbank. Seit mehreren Jahren im Sanierungsmanagement mit der Betreuung von Krisenengagements befasst.