Zusammenfassung
Die zentrale Aussage des akteurzentrierten Institutionalismus besteht darin, „dass soziale Phänomene als das Produkt von Interaktionen zwischen intentional handelnden — individuellen, kollektiven oder korporativen — Akteuren erklärt werden müssen. Diese Interaktionen werden jedoch durch den institutionellen Kontext, in dem sie stattfinden, strukturiert und ihre Ergebnisse dadurch beeinflusst“(Scharpf 2000, 17). Der institutionelle Kontext übt zwar Einfluss auf die Akteure, deren Konstellation sowie die Interak-tionsformen aus, er ist jedoch nicht in der Lage, Ergebnisse zu determinieren. Der institutionelle Kontext beeinflusst jedoch nicht die Akteure als solche. Die Akteure die innerhalb des institutionellen Kontexts interagieren sind in einer bestimmten Art und Weise konzeptionalisiert (auf das später genauer eingegangen wird). So zeichnen sich die Akteure zum Beispiel durch Fähigkeiten und Handlungsorientierungen aus, auf die der institutionelle Kontext einwirkt. Die Handlungsorientierungen zerlegen Renate Mayntz und Fritz Scharpf zur besseren empirisch-analytischen Anwendbarkeit in den Bezugsrahmen, die kognitiven Orientierungen sowie die Präferenzen. Die Akteurkonstellationen die durch das Aufeinandertreffen verschiedener Akteure zustande kommen, können in unterschiedlicher Kopplung mit den Interaktionsformen, unter Zuhilfenahme der Rational-Choice- und der Spieltheorie abgebildet werden, was Aussagen über das Akteurverhalten ermöglicht.
In ihrem Beitrag aus dem Jahre 1995 bezeichnen Mayntz und Scharpf den akteurzentrierten Institutionalismus selbst als „Ansatz“. Diese damalige Version war allerdings noch nicht so weit entwickelt wie es im Jahre 1997 (2000) in „Games Real Actors Play“der Fall ist. Aus wissenschaftstheoretischer Sicht spricht meines Erachtens nichts Wesentliches gegen die Verwendung des Theoriebegriffs. Deshalb wird im Weiteren der akteurzentrierte Institutionalismus als Theorie bezeichnet.
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© 2004 Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Buntrock, O. (2004). Der akteurzentrierte Institutionalismus. In: Problemlösung im europäischen Mehrebenensystem. Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81357-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81357-2_3
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