Zusammenfassung
Der Hauptgegenstand dieser Untersuchung ist die Dynamik der ehelichen Arbeitsteilung im inner- und ausserhäuslichen Bereich. Zu deren Erklärung wird in dieser Arbeit ein abstraktes Modell aus der mathematischen Spieltheorie herangezogen, in welchem postuliert wird, dass sich die beiden Partner in regelmässigen Abständen bezüglich Erwerbs-und Familienarbeit für Kooperation oder Defektion entscheiden müssen. Aus der Interaktion der betroffenen Akteure können vier mögliche Formen der Arbeitsteilung entstehen, denen akteurspezifische Payoffs zugeordnet sind. Da diese Payoffs das Kooperations-und Defektionsverhalten der beteiligten Partner beeinflussen, werden in dieser Arbeit Hypothesen zum Zusammenhang zwischen der Familiensituation und der Höhe dieser Payoffs formuliert. Die entsprechenden Hypothesen werden anhand von Daten aus einer Panelbefragung von jungen Eltern empirisch überprüft und dabei mindestens teilweise bestätigt. Auf der Grundlage dieser empirischen Ergebnisse werden abschliessend gesellschaftliche Bedingungen formuliert, welche die Evolution von einer traditionellen zu einer kooperativen Arbeitsteilung begünstigen.
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Müller, G. (2004). Zur Evolution und Stabilität von intrafamiliärer Kooperation. Eine empirische Analyse der Arbeitsteilung junger Eltern. In: Diekmann, A., Jann, B. (eds) Modelle sozialer Evolution. Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81355-8_9
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