Zusammenfassung
In den 1990er Jahren erlebte die westeuropäische Sozialdemokratie nach zahlreichen Wahlniederlagen in Folge ein für lange Zeit nicht geahntes Comeback1. In Griechenland kehrte die Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) 1993 nach kurzer Unterbrechung in die Regierungsverantwortung zurück, ein Jahr später übernahmen die SAP in Schweden und die PvdA in den Niederlanden die Regierung in ihren Ländern, gefolgt von der finnischen SDP, die 1995 ins Amt gewählt wurde. Der Siegeszug der Sozialdemokratie wurde 1997 eindrucksvoll von New Labour in Großbritannien und der französischen Parti Socialiste fortgesetzt und 1998 mit dem Sieg der SPD über die von Helmut Kohl sechzehn Jahre lang geführte konservative Regierung in Deutschland bestätigt. Nach Jahren der Opposition befanden sich sozialistische und sozialdemokratische Parteien in der Mehrheit der EU-Mitgliedsländer in Regierungsverantwortung, sei es als alleiniger Amtsinhaber, wie in Griechenland, Großbritannien und Schweden, oder als Seniorpartner einer Koalitionsregierung (s. Tabelle 1). Auf seiten der Parteien eröffnete sich somit die Chance, die während der Opposition angemahnten Ziele in der Wirtschaftsund Sozialpolitik zu verwirklichen. Im Vordergrund standen dabei vor allem die Senkung der Arbeitslosigkeit sowie die Reform und langfristige Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme. Der neu gewählte SPD-Bundeskanzler, Gerhard Schröder, kündigte, ebenso wie zuvor seine europäischen Kollegen2, eine umfassende Beschäftigungsinitiative an.
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© 2005 Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Grabow, K. (2005). Einleitung. In: Die westeuropäische Sozialdemokratie in der Regierung. Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81351-0_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81351-0_1
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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