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„It’s Not Deliberative and It’s Not a Poll“ — Zur Kritik am Konzept des Deliberative Polling

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Deliberative Polling®
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Zusammenfassung

Das Bekanntwerden der Grundintentionen des Deliberative Polling und seiner Ergebnisse bei bisherigen praktischen Erprobungen führte in der Anfangszeit seiner Rezeption zu sehr euphorischen Äußerungen aus den Reihen anerkannter Politikwissenschaftler, die in jenem Konzept teils eine „most promising innovation in democratic practice“ (Robert A. Dahl zit. n. The Center for Deliberative Polling 2002: Opinions), teils eine „powerful new technique for gauging informed public opinion“ (Norman Bradburn zit. n. The Center for Deliberative Polling 2002: Opinions) sahen und diese als „visionary kind of inquiry“ (Philip E. Converse zit. n. The Center for Deliberative Polling 2002: Opinions) lobten. Gleichwohl blieb das Konzept des Deliberative Polling in der Folge nicht ohne Kritik. Insbesondere im Rahmen einer intensiven Auseinandersetzung mit jener demokopischen Neuerung in der Zeitschrift Public Perspective82 lassen sich bisweilen recht deutliche Kritikäußerungen verzeichnen, die neben Vorbehalten gegenüber der methodischen Anlage des Deliberative Polling vor allem Zweifel an seinem Selbstverständnis als deliberativer Meinungsumfrage hegen.83 Grundsätzlich lassen sich hierbei die von Kritikern des Deliberative Polling vorgebrachten Gegenargumente und Bedenken in zwei verschiedene Gruppen an Kritikpunkten differenzieren: Zum einen in jene Gruppe an Vorbehalten, die vor allem die methodischen Schwächen des Deliberative Polling, gemessen an den empirischen Standards und Ansprüchen anderer Umfragemethoden betreffen sowie zum anderen jene Kategorie an Kritikpunkten, die sich vorwiegend mit den ‚ideologischen’ Schwächen des Deliberative Polling auseinandersetzen. Im Bereich der methodischen Kritik lassen sich ferner, dem Ablauf des Deliberative Polling folgend, nochmals spezifische Untergliederungen bestehender Einwände vornehmen, die jeder Stufe des Deliberative Poll-Prozesses, angefangen vom Sampling und der Darbietung bzw.

„Deliberative Polling is a research tool that combines in an innovative way some of the benefits of qualitative (e.g., focus group) and quantitative (e.g., survey) research. But like any research tool, it has limitations. These limitations should be evaluated in light of the purpose of the project and weighed against the strengths, limitations, and costs of the available research options for the purpose at hand.“

(Merkle 1996: 617)

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Literatur

  1. vgl. Public Perspective, 7. Jahrgang, 1996, Heft 1. Jener Ausgabe ist auch ein Beitrag von Warren J. Mitofsky entnommen, dessen Titel „It’s Not Deliberative and It’s Not a Poll“ dem vorliegenden Kapitel zur Kritik am Konzept des Deliberative Polling als Überschrift dient.

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  2. Als Beispiel für eine derartige Äußerung mag u.a. eine Bemerkung Warren J. Mitofskys (1996: 5) dienen, in der er zur Illustration seiner Bedenken gegenüber dem Konzept des Deliberative Polling folgenden Vergleich wählt: „[T]his experiment’s spoon feeding of issues is not an adequate simulation of a real-life deliberative process any more than painting by numbers represents art.“

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  3. Conventional wisdom says that those who are wealthier, younger, better-educated, more politically interested, more likely to vote, more used to traveling, etc. will be more likely to come“ (Bradburn 1996: 11).

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  4. So betrug z.B. die Teilnahmerate bei der britischen Premiere des Deliberative Polling 1994 ca. 35% (vgl. Fishkin 1996: 136.), bei der National Issues Convention 1996 36% (vgl. Merkle 1996: 598.). Im Falle des britischen Deliberative Polling 1997 zum National Health System konnte sogar nur eine Teilnahmerate von 22,8% erzielt werden (vgl. Luskin/Fishkin/Dowell/Park o. J.: 3 ).

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  5. Zur Diskussion um die Art des Einflusses von Kommunikationsprozessen in Kleingruppen auf Mechanismen der sozialen Kontrolle vgl. Pavitt (1993).

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  6. Erste Hinweise auf das Phänomen des risky shift finden sich jedoch schon bei Ziller (1957).

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  7. Für einen allgemeinen Überblick über die hier angeführten sozialpsychologischen Erkenntnisse zu Interaktions-und Urteilsprozessen in Kleingruppen vgl. Schulz-Hardt/Greitemeyer/Brodbeck/Frey (2002).wurde jener Einwand in der eigenen Kritik am Konzept des Deliberative Polling bewusst ausgeschlossen.

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  8. To make a statement before television cameras is to risk being showcased as a paragon of political 96 incorrectness before a vast audience. This danger will ordinarily make participants think twice before uttering potentially controversial thoughts“ (Kuran 1998: 532). Ähnlich argumentiert auch Borden (1980: 100), wenn er konstatiert: „The fear of speaking before a group maybe the most prevalent fear that people admit experiencing.”

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  9. Allein im Rahmen des dänischen Deliberative Polling zur Einführung des Euro im Jahre 2000 wurde eine erneute, vollständige und mit den ursprünglich verwendeten Items identische Befragung der Delegierten drei Monate nach Abschluß der Deliberationsveranstaltung durchgeführt, die wie vermutet, eine tendenzielle Rückkehr der Teilnehmer zu ihren ursprünglichen Einstellungen nachweisen konnte. Hierdurch scheint der geäußerte Zweifel an der langfristigen Stabilität der während des Deliberative Polling ausgebildeten Meinungen berechtigt (vgl. Hansen 2002: 9, 11 ).

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© 2004 Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Schweitzer, E.J. (2004). „It’s Not Deliberative and It’s Not a Poll“ — Zur Kritik am Konzept des Deliberative Polling. In: Deliberative Polling®. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81339-8_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81339-8_6

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

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