Professionelles sozialpädagogisches Handeln in Wohlfahrtsverbänden

Zusammenfassung

Nach den Ausführungen der vorangegangenen Kapitel über Wohlfahrtsverbände aus den Perspektiven der Wohlfahrtsverbändeforschung und der neueren Organisationstheorien sowie über die verschiedenen Facetten des freiwilligen sozialen Engagements wird im folgenden Kapitel die Frage des professionellen sozialpädagogischen Handelns in Organisationen, insbesondere in Wohlfahrtsverbänden, erörtert. Es wurde gezeigt, dass Wohlfahrtsverbände in den letzten Jahren vor allem ihre von der Einflusslogik geleitete Entwicklung als betriebswirtschaftlich gesteuerte Dienstleistungsunternehmen vorangetrieben haben (vgl. Kapitel 1). Als Antwort auf diese Entwicklung wurde das integrative Entwicklungsphasenmodell, als ein Modell der Dynamisierung der Wohlfahrtsverbände in Form von organisationalem Lernen, vorgeschlagen, das auch der Mitgliedschaftslogik der Verbände und der Orientierung an den AdressatInnengruppen, einen hohen Stellenwert einräumt (vgl. Kapitel 2). In einem weiteren Schritt wurden Entwicklungslinien und Ausdifferenzierungen des freiwilligen und bürgerschaftlichen Engagements aufgezeigt sowie dessen Bedeutung in den Lebensentwürfen von Freiwilligen (vgl. Kapitel 3). Auf der Basis dieser verschiedenen theoretischen Zugänge fragt nun die Auseinandersetzung mit professionellem sozialpädagogischen Handeln in Wohlfahrtsverbänden danach, wie sich Einflussund Mitgliedschaftslogik vor dem Hintergrund der Entwicklungslogik organisationalen Lernens im konkreten Handeln der sozialpädagogischen Fachkräfte und in ihrer professionellen Identität niederschlagen.