Zusammenfassung
Bereits im Juni 1988 unterzeichneten die Europäische Gemeinschaft und der damals noch existierende Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) eine „Gemeinsame Erklärung“. Diese Erklärung bildete die Grundlage für die Aufnahme bilateraler Beziehungen zwischen der EG und den im Osten gelegenen Staaten Europas. Nachdem die Verhandlungen zur Ausweitung der Beziehungen zwischen der EG und Rumänien durch ein Handels- und Kooperationsabkommen im April 1989 an eklatanten Menschenrechtsverletzungen in Rumänien gescheitert waren, wurden die Verhandlungen im Zuge der revolutionären Umwälzung wieder aufgenommen. Mit Erfolg, denn bereits im Oktober 1990 trat mit Wirkung vom 1. Mai 1991 ein Handels- und Kooperationsvertrag in Kraft. Doch recht schnell wurde deutlich, dass es Rumänien, wie den meisten anderen Staaten Mittel- und Osteuropas, nicht um eine einfache Kooperation, sondern langfristig um eine vollständige Mitgliedschaft im exklusiven Kreis der Europäischen Union ging.77 In diesem Prozess spielte Rumänien aufgrund seiner Sonderstellung, dem verfehlten Elitewandel und der zunächst europafeindlichen Einstellung der maßgeblichen politischen Führer des Landes, keine Vorreiterrolle. Doch setzte sich spätestens mit dem Machtwechsel 1996 die Einsicht durch, dass es zum Beitritt keine politisch und wirtschaftlich sinnvolle Alternative gibt. Die Unterstützung dafür in der Bevölkerung war und ist groß, erhofft sie sich doch spürbare Wohlstandseffekte und politische Stabilität im Lande.
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© 2004 Deutscher Universitäts-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Leiße, O., Leiße, UK., Richter, A. (2004). Die Beziehungen Rumäniens zur Europäischen Union. In: Beitrittsbarometer Rumänien. Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81320-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81320-6_7
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-322-81320-6
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