Einleitung

Zusammenfassung

In der wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Diskussion wurde bislang unter dem Aspekt der demographischen Alterung in erster Linie das steigende Verhältnis von alten zu jungen Menschen — bedingt durch den Fertilitätsrückgang — für gesundheitspolitisch relevant erachtet. Als ein weiterer und nicht weniger gewichtiger Aspekt der Alterung der Gesellschaft ist zunehmend ins Blickfeld gerückt, dass aufgrund der rückläufigen Sterblichkeit immer mehr Menschen ein hohes Lebensalter erreichen und dadurch das Verhältnis der oberen Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung zusätzlich ansteigt. Die mit der steigenden Lebenserwartung einher gehenden Szenarien gesundheitlicher Entwicklung reichen von einer optimistischen Sichtweise, die von der Verlagerung vorherrschender Krankheiten in höhere Lebensalter ausgeht, bis hin zu einer pessimistischen Sichtweise, nach der der Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung mit einer Zunahme von chronisch-degenerativen Erkrankungen einher geht. Gesundheitspolitische Maßnahmen, die auf eine Verbesserung des Gesundheitsniveaus insgesamt wie auch besonders benachteiligter Bevölkerungsgruppen abzielen, erfordern daher vorrangig die Bestimmung des Ausmaßes von Krankheit und Pflegebedürftigkeit und damit den Bedarf an Gütern und Leistungen des Gesundheitssystems.