Zusammenfassung
Außer im Urchristentum entdeckte Weber religiöses Charisma (wenn auch nicht vollends entwickelt), wie seine religionssoziologischen Schriften verdeutlichen, im Konfuzianismus und Taoismus, im Hinduismus und Buddhismus sowie im antiken Judentum. Auch weil seine Schriften zum frühen Christentum (und zum Islam) unvollständig und unveröffentlicht blieben, habe ich mich zur Einfuhrung in die Thematik für eine kurze Erläuterung christlicher Charismen und deren kirchlicher Rationalisierung entschieden. Wie erläutert, kann vermutet werden, daß Weber hier den Grundstein und gleichzeitig eine Art „Prototyp“ für seine idealtypische Charisma-Konzeption vorfand. Ähnliche Gesetzmäßigkeiten, wie sie beim religiösen Charisma erkennbar werden, tauchen nach Weber in der Geschichte „universell“ auf. Für frühchristliche Gemeinden sei, so Weber, die soziologische Eigenart des Charismas herausgearbeitet, „aber der prinzipiell gleiche Sachverhalt kehrt, obwohl auf religiösem Gebiet oft am reinsten ausgeprägt, sehr universell wieder.“31
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Notes
vgl. dazu Mödritzer 1994, S.11: „Und wenn M. Weber Charisma an nur eine Person - den Charismatiker - bindet, Paulus dagegen von der charismatischen Gemeinde als einer Vielzahl von geistlich begabten und Charismatikern spricht, so entspricht dies einer Entwicklung im Verständnis des Begriffs, die innerhalb des Neuen Testaments festzustellen ist.“
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Lenze, M. (2002). Charisma als soziologischer Typus. In: Postmodernes Charisma. Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81282-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81282-7_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4495-3
Online ISBN: 978-3-322-81282-7
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