Zusammenfassung
Im zweiten Teil dieser Arbeit soll der Versuch unternommen werden, die zwei Jahrzehnte andauernde Diskussion um die Einführung der Pflegeversicherung — eine der längsten in der Geschichte der Bundesrepublik — nachzuzeichnen. Die Vielzahl der involvierten Akteure, die Komplexität des Gegenstandes sowie der große zeitliche Rahmen zwingen freilich zur Vereinfachung und zur Aggregation. Ziel soll es sein, die prägenden Akteure und deren (sich im Zeitverlauf auch verändernden Positionen) herauszuarbeiten. Dabei wird die Darstellung der Interessen und Positionen der Akteure in den chronologischen Verlauf eingeflochten, erfolgt also nicht isoliert, um eine Zersplitterung der Thematik und etwaige Redundanzen so weit wie möglich zu vermeiden. Angelehnt an das methodische Konzept von Sabatier bzw. an das Vorgehen von Rothgang werden die Akteure auch zu Gruppen von gleich- bzw. ähnlichgerichteten Interessen und Argumentationsmustern aggregiert — sog. „Akteurstypen“60 -, um einen strukturierten Überblick zu ermöglichen.61 Bei der Darstellung des Politikergebnisses soll so verstehbar werden, welche Positionen sich in bestimmten Bereichen durchsetzen konnten. Gleichzeitig sollen die noch zu problematisierenden Widersprüche und Inkonsistenzen der Pflegeversicherung als Resultat eines Kompromisses der verschiedenen Interessen begreifbar werden.
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Literatur
Zur phasenweisen Unterscheidung der Pflegediskussion vgl. u.a. Igl 1995, Meier 1997
so z.B. Meyer 1996; Sowohl die Phaseneinteilung als auch die Zuordnung von Akteuren zu bestimmten Typen sind, dies sei betont, letztlich rationale Konstrukte, die der besseren Operationalisierbarkeit und Überschaubarkeit dienen.
vgl. Rothgang 1997, S. 11ff.
Galperin 1973, zit. in: Meyer 1996, S. 156
Bornkamp-Baake 1998, S. 8 (nach Ruf 1991, S. 30 )
Meyer 1996, S. 156 ( Hervorhebung d. Verf. )
Zur Konzeption der Angebotspolitik siehe auch: Pilz/Ortwein 1997, S. 266ff.
Bundestagsdrucksache 10/2609 (12.12.84): „Entwurf eines Gesetzes zur Finanzierung einer besseren Pflege“
Klie 1999, S. 9: „Hiermit wurde der Durchbruch aus der Sozialhilfe in das Sozialversicherungsrecht geschaffen.“
Berliner Zeitung (21.8.1992), so erwähnt in: Bomkamp-Baake 1998, S. 8
Rothgang 1997, S. 18 ( Hervorhebung d. Verf. )
So z.B. Verlängerung der Befristungsmöglichkeit von Arbeitsverträgen, Aufhebung der Beschränkungen zur Sonntagsarbeit. ( vgl. Berger 1999, S. 25 )
Baring 1997, „Der siechende Sozialstaat“S. 86
die tageszeitung v. 13.05.1993, zit. in: Bornkamp-Baake 1998, S. 144
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Skuban, R. (2000). Politikformulierung (I): Entstehung des PflegeVG. In: Die Pflegeversicherung. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81266-7_3
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