Zusammenfassung
Das Artikulieren (Zuordnen von Zeichenrealemen zu Idemen) ist seiner Natur nach arbiträr, d.h. es ist beliebig in dem Sinne, dass es durch keine Naturgesetze erzwungen wird. Die Arbitrarität hat zwei Wurzeln, die individuelle Freiheit einer Person, sich auszudrücken, und die kollektive Freiheit einer Sprachgemeinschaft, Zeichenrealeme mit bestimmten Bedeutungen zu vereinbaren.
Unter dem Begriff der Zirkularität werden beliebige Rückwirkungen realer Objekte auf sich selbst (operationale Zirkularität) und beliebige Rückbezüglichkeiten sprachlicher Ausdrücke auf sich selbst (referenzielle Zirkularität) zusammengefasst. Zirkularitäten können sinnvoll oder sinnlos sein, sie können widerspruchsfrei oder widersprüchlich sein. Infolge referenzieller Zirkularität kann eine Aussage unentscheidbar werden, dass heißt, es kann nicht bewiesen werden, ob die Aussage richtig oder falsch ist.
Die formale Untersuchung der Entscheidbarkeit von Aussagen hat Kurt Gödel 1931 zu seinem Unvollständigkeitssatz geführt: In einem ausreichend komplexen Kalkül lassen sich Sätze formulieren, die zwar richtig, in dem betreffenden Kalkül aber nicht entscheidbar sind.
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Jungclaussen, H. (2001). Arbitrarität und Zirkularität. In: Kausale Informatik. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81220-9_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-81220-9_8
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-2143-5
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